Gender Pay Gap: Frauen verdienen mehr
Die Zahlen sprechen für sich: Österreichs Frauen verdienen durchschnittlich um 20,1 Prozent weniger als die Männer. Im europäischen Vergleich sind wir damit das Land mit der fünfthöchsten Gehaltsschere zwischen den Geschlechtern. „Ein Mann verdient in Österreich im Schnitt jährlich 23.300 Euro, eine österreichische Frau lediglich knapp 15.000 Euro“, rechnete Elisa Aichinger, Personalberaterin für Deloitte Österreich, diese Woche bei einer Diskussion beim Europäischen Forum Alpbach vor.
Frauen mit Topgehältern seien hierzulande unter anderem deshalb rar, weil es wenige Frauen in Top-Positionen gibt: Lediglich fünf Prozent der Unternehmensspitzen sind weiblich besetzt.
Was also tun? Es beginne schon bei der Unternehmenskultur, sagte Barbara Lutz vom deutschen Frauen-Karriere-Index, der anhand diverser Indikatoren den Wirkungsgrad von Frauenförderung in Betrieben dokumentiert. Und: Transparenz bei Beförderungen zeige Wirkung. Auch T-Mobile-CCO Maria Zesch – ursprünglich gegen die Frauenquoten – sprach sich für transparente Messung und den Vergleich von Personaldaten aus. Warum? „Um daraus Ziele zu formulieren.“
Frauen müsse mehr Lust auf Führungspositionen gemacht werden, sagte Markus Tomaschitz, AVL-List-Vizepersonalchef, der beobachtet, dass die Einkommenslücke je nach Dienstzeit und Hierarchieebene immer größer werde. Vor der potenziellen Beförderung würden Frauen oft anmerken, sich die neue Aufgabe nicht zuzutrauen. „Ich habe noch nie einen Mann erlebt, der das sagt.“