Wirtschaft/Karriere

Eliteschmiede für Weltenbummler

Mit großväterlichem Ton sagt Hans Winkler Richtung Tür: "Come in – it’s warm in here." Die Studierenden versuchen lautlos in den Saal zu huschen, auf dessen Grund schon Maria Theresia spazierte. Denn hier im vierten Bezirk, wo heute die Diplomatische Akademie Wien beheimatet ist, war einst die Sommerresidenz der Kaiserfamilie, erzählt Direktor Hans Winkler.

Am Dienstag begutachtet er neue Anwärter für diese akademische Institution. Denn es ist Tag der offenen Tür und der beginnt hier eben mit einem einstündigen Vortrag. Gleich zu Beginn sagt Hans Winkler deutlich: Das hier sei, wider des Rufs in der breiten Öffentlichkeit, keine Schmiede für Diplomaten – auch, aber bei Weitem nicht ausschließlich. Nur 15 Prozent würden im diplomatischen Dienst landen, die große Mehrheit aber in der Wirtschaft, in internationalen Organisationen oder im öffentlichen Dienst.

Dass nur zukünftige Diplomaten hier studieren, ist nicht die einzige Erwartung, die sich bei genauerem Hinsehen als falsch herausstellt: Hier tragen nicht alle Valentino-Hosen, Pullunder, trinken aus Voss-Wasserflaschen, die sie aus Markentaschen ziehen. So stereotyp versnobt zeigen sich nur die wenigsten Interessierten. Mittzwanziger in Jeans und Pullover sind hier in der Überzahl, viele studieren an der Uni Wien, aber auch Studierende von Fachhochschulen sind vertreten. "Wir haben keine Grenzen", sagt Winkler, mit der Stimme des Diplomaten, die er so lange schon trainiert: Im diplomatischen Dienst, als ständiger Vertreter Österreichs beim Europarat, als Leiter des Völkerrechtsbüros oder als Staatssekretär.

Wer darf hinein?

Dennoch kann hier nur eine kleine Elite studieren: Denn ein exzellenter Notendurchschnitt, sehr gutes Englisch, ein Motivationsschreiben, das kracht und akademische Empfehlungen werden vorausgesetzt. Und man muss knappe 12.000 Euro pro Studienjahr berappen können. "Wir können es uns leisten, nur die besten Köpfe zu nehmen", sagt Winkler. 700 Bewerber gab’s heuer, knapp mehr als 100 werden jedes Jahr aufgenommen. Von den rund 200 Studierenden kommen 70 Prozent aus 57 verschiedenen Ländern.

Eine davon ist Virginia Ottolina. Die Italienerin studiert im zweiten Jahr im Master of Advanced International Studies-Programm und ist die erste weibliche Vorsitzende der Studierendeninitiative DASI. Sie hat sich für die Diplomatische Akademie Wien wegen der interdisziplinären Ausrichtung entschieden. Nach dem Studium will die Juristin im Bereich Menschenrechte arbeiten. "Man lernt hier sehr viel. Man lebt die Universität", sagt sie. Von früh bis spät wird mit höchsten Ansprüchen unterrichtet, damit die Absolventen dann die Welt auf höchstem Niveau mitgestalten können. Schade, dass das nur einer elitären Gruppe möglich ist.

Die Diplomatische Akademie bietet drei Programme an – für die zwei Masterprogramme ist die Bewerbungs-Deadline der 15. März. Wer erst im Sommer ein Bachelor-Studium abschließt, kann das Zeugnis bis August nachreichen. Die Kosten für das Studienjahr 2015/16 belaufen sich bei allen drei Programmen auf 11.900 Euro.

Master of Advanced International Studies (MAIS)

Das begehrteste der Programme ist der zweijähriges interdisziplinäres Master of Advanced International Studies. Der Fokus liegt hier auf vier Disziplinen: Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen, Wirtschaft, Geschichte und Recht. Dabei konzentrieren sich die Studierenden auf jene Disziplinen, die nicht Teil ihres vorangegangenen Studiums waren. Ein Jurist wird sich etwa verstärkt mit Wirtschaft auseinandersetzen. Der MAIS ist ein gemeinsames Programm mit der Uni Wien.

Master of Science in Environmental Technology and International Affairs (ETIA)

Der zweijährige MSc ETIA verbindet eine technische mit einer umweltpolitischen Ausbildung in internationalen Beziehungen. Das Programm findet gemeinsam mit der TU Wien statt, daher verbringen die Studis das zweite Jahr ebendort.

Diplomprogramm

Ein einjähriger postgradualer Lehrgang in internationalen Beziehungen.

Die Diplomatische Akademie bietet drei Programme an – für die zwei Masterprogramme ist die Bewerbungs-Deadline der 15. März. Wer erst im Sommer ein Bachelor-Studium abschließt, kann das Zeugnis bis August nachreichen. Die Kosten für das Studienjahr 2015/16 belaufen sich bei allen drei Programmen auf 11.900 Euro. Master of Advanced International Studies (MAIS) Das begehrteste der Programme ist der zweijähriges interdisziplinäres Master of Advanced International Studies. Der Fokus liegt hier auf vier Disziplinen: Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen, Wirtschaft, Geschichte und Recht. Dabei konzentrieren sich die Studierenden auf jene Disziplinen, die nicht Teil ihres vorangegangenen Studiums waren. Ein Jurist wird sich etwa verstärkt mit Wirtschaft auseinandersetzen. Der MAIS ist ein gemeinsames Programm mit der Uni Wien. Master of Science in Environmental Technology and International Affairs (ETIA)Der zweijährige MSc ETIA verbindet eine technische mit einer umweltpolitischen Ausbildung in internationalen Beziehungen. Das Programm findet gemeinsam mit der TU Wien statt, daher verbringen die Studis das zweite Jahr ebendort. Diplomprogramm Ein einjähriger postgradualer Lehrgang in internationalen Beziehungen.Die Diplomatische Akademie bietet drei Programme an – für die zwei Masterprogramme ist die Bewerbungs-Deadline der 15. März. Wer erst im Sommer ein Bachelor-Studium abschließt, kann das Zeugnis bis August nachreichen. Die Kosten für das Studienjahr 2015/16 belaufen sich bei allen drei Programmen auf 11.900 Euro. Master of Advanced International Studies (MAIS) Das begehrteste der Programme ist der zweijähriges interdisziplinäres Master of Advanced International Studies. Der Fokus liegt hier auf vier Disziplinen: Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen, Wirtschaft, Geschichte und Recht. Dabei konzentrieren sich die Studierenden auf jene Disziplinen, die nicht Teil ihres vorangegangenen Studiums waren. Ein Jurist wird sich etwa verstärkt mit Wirtschaft auseinandersetzen. Der MAIS ist ein gemeinsames Programm mit der Uni Wien. Master of Science in Environmental Technology and International Affairs (ETIA)Der zweijährige MSc ETIA verbindet eine technische mit einer umweltpolitischen Ausbildung in internationalen Beziehungen. Das Programm findet gemeinsam mit der TU Wien statt, daher verbringen die Studis das zweite Jahr ebendort. Diplomprogramm Ein einjähriger postgradualer Lehrgang in internationalen Beziehungen.
Alle Inhalte anzeigen