Wirtschaft/Karriere

Eisbär-CEO über die Erfolge und den Wert der Olympia-Athleten

KURIER: Die Olympia-Sportler, die Sie sponsern, sahnen in China gut ab. Allen voran Matthias Mayer. Freut Sie das?

Ronald Mühlböck: Ja, definitiv und das aus zwei Gründen: Mein österreichisches Sportherz freut sich für die Sportler und auch aus wirtschaftlicher Sicht ist es sehr spannend.

Bei den Olympischen Spielen gibt es ein Werbeverbot an den Athleten. Schade, oder?

Es betrifft uns relativ wenig. Es gibt Regelungen zur Größe und Position der Logos. Da wir Ausstatter sind, dürfen wir unsere Marken präsentieren. Beispielsweise auf Trainingsanzügen, Skiern oder wie bei uns die Logos auf den Mützen. Wir haben mit unserem Produkt auch insofern Glück, dass die Athleten es auf ihrem Kopf tragen, der ja oft in den Medien zu sehen ist.

Was bedeutet so ein Sieg der Sportlerinnen und Sportler, für ihre Sponsoren?

Ich bin seit 25 Jahren beruflich in der Sportbranche tätig und es ist immer wieder ein Gänsehaut-Erlebnis, wenn Sportler ihre Ziele erreichen. Für sie ist es ja ein Lebenstraum mit Gold gekrönt zu werden. Der Erfolg dieser Athleten ist aber natürlich auch gut für die Produktnachfrage. Es ist von wirtschaftlicher Bedeutung, dass wir als Marke gesehen werden und, dass unsere Produkte in Szene gesetzt werden. Sei es mit TV, Print oder Social Media, durch die Aktivitäten des ÖOC (Österreichisches Olympisches Comité) oder der Athleten selber. Und wir hoffen, dass unsere Produkte gefallen. Da geht es nämlich nicht nur um unsere jetzt präsente "Olympia-Mütze", es soll auch generell die Neugier auf die Marke geweckt werden. Bespielsweise bringen wir diesen Winter durch viele neue Modelle frischen Wind in die Kollektion. So wurden auch für die olympischen Spiele neue Designs für die Sportler entwickelt, mit einer ganz speziellen Stricktechnologie.

Wird ein Olympiasieger für Sie teurer?

Das ist ganz klar. Je mehr Leistung gebracht wird, desto höher müssen die Kompensationen sein.

Wovon hängt es noch ab, ob Olympiasportler teurer werden?

Es hängt nicht mehr nur von der Platzierungen der Athleten ab. Man merkt, dass Sportler, die in den Medien beliebt sind, nicht unbedingt zu den Top drei Platzierten gehören müssen. Heutzutage geht es auch um die Social Media-Präsenz. Je aktiver man ist und je mehr Follower man hat, desto interessanter wird man für Sponsoren.

Wie lange schließen Sie Werbeverträge ab und wie viele Athleten haben Sie derzeit unter Vertrag?

Üblicherweise  schließen wir für die Olympia- Zeitperiode, also meist für vier Jahre einen Vertrag ab. Das gilt meist auch bei den Athleten. Aktuell  haben wir eher weniger einzelne Athleten unter Vertrag. Zu den wichtigsten Vereinbarungen mit Verbänden zählt neben dem ÖOC auch unsere langjährige Kooperation mit dem österreichischen Skiverband.

Ist ein Olympiasieger als Testimonial für Sie schwieriger zu bekommen?

Grundsätzlich gibt es nach so einem Sieg mehr Interessenten, das ist klar. Unser Vorteil ist, dass die Sportler schon sehr lange mit Eisbär arbeiten und unsere Mützen tragen. Sie sind da auch sehr loyal und wechseln nicht. Es passiert selten, dass wir erst dann einen Athleten ansprechen, wenn er gewinnt.