Einmal um die Welt verkosten
Die Reise der ersten Trendscouts ist zu Ende. Doch damit sind die Bio-Trends dieser Welt noch nicht fertig erforscht.
Deshalb suchen Ja! Natürlich und der KURIER wieder Studierende, die im kommenden Wintersemester im Ausland studieren werden und von dort über einheimische Essens-Trends berichten.
Bisher haben uns schon zahlreiche interessante Bewerbungen Studierender mit spannenden Destinationen erreicht. Um noch mehr Studis die Möglichkeit zu geben, ein 2000-Euro-Stipendium zu gewinnen und der nächste Trendscout für den KURIER und Ja!Natürlich zu werden, verlängern wir die Bewerbungsfrist um fünf Tage, bis Mittwoch, den 27. August. Wer für das WS 2014/’15 einen fixen Studienplatz im Ausland, Interesse an Bio-Essen, Schreiben und einen Facebook- und Twitter-Account hat, bewirbt sich mit Datenblatt (
Für alle Interessierten, hier das
Die besten Bewerberinnen und Bewerber werden von einer Jury ausgewählt, Anfang September über alle Details der Aktion verständigt und am 13. September im KURIER veröffentlicht.
Hier die besten Bilder der Gastro-Reise der Trendscouts der ersten Generation :
Es sind Bilder aus einer anderen Zeit. Einer Zeit des Studierens im Ausland, einer Zeit des Kennenlernens anderer Kulturen. Diese Bilder zeigen die ersten Trendscouts, die im vergangenen Studienjahr für Ja! Natürlich und den KURIER von ihren Auslandssemestern in Australien, China, Chile, Dänemark, Holland und den USA berichteten. Wenn sie nicht gerade am Lernen waren, waren sie aktuellen Bio-Trends auf der Spur, lernten neue Produkte kennen und kochen oder kosteten sich quer durch die Traditionsküche ihres Gastlandes.
Maria Fröhlich, Bernhard Hierner, Stefanie Richtsfeld und David Schellander, die an der Guangzhou Universität in China studierten, schrieben in einem ihrer Berichte: "Was genau in China frittiert wird, weiß man beim Kauf nicht so genau." Ihr Fazit nach dem Auslandssemester: Trendscout sein ist kein Job für Abenteuer-Muffel. Man müsse sich unters Volk mischen, sich in kleine, dunkle und laute Gassen wagen, Günstiges und ungewöhnlich Aussehendes probieren, um wirklich gutes Essen zu erleben. Bio sei hingegen sehr teuer und von den Einheimischen deshalb auch kaum nachgefragt.
Frederick Pfeifer, der ein ganzes Jahr lang an der Universität von New Orleans studierte, machte ähnliche Erfahrungen: Der Stellenwert von Bio sei in den USA viel geringer als in Österreich. "Eher musste ich die Amerikaner beraten", schrieb er. Nachhaltiges Denken fand Pfeifer zwischen den großen Autos, dem vielen Plastik, Zucker und Fett kaum. Das Bewusstsein für Gesundes steige im Land aber langsam.
Ganz anders sieht es bei den Dänen aus, wo Doris Lamm studierte. Bio beginnt hier an der Uni-Mensa, wo täglich bis zu 60 Prozent des Essens so ausgewiesen sind und geht bis zu Bio-Fast-Food (etwa Hotdogs mit Vollkornweckerl und Tofu-Wurst). Für Österreich wünscht sie sich die in Dänemark längst etablierten Rohkost-Restaurants.
Unweit von Lamm, in Amsterdam, studierte Sabine Brunnmair. In ihrem ABC der Esskultur, das sie im Abschlussbericht verfasste, empfiehlt sie Borellhappen (frittiertes Fleisch, schmeckt am besten zu Bier) und Hummer aus Food-Trucks. Beliebteste und häufigste Farbe des Essens: Orange.
In Australien, bei Elisabeth Berg, sei Bio zwar eine "neu aufkeimende Bewegung", allerdings habe sie dort gelernt: "Ich komme aus einer Überflussgesellschaft." Jedes Produkt zu jeder Jahreszeit kaufen zu wollen sei schlicht Irrsinn. Dank ihrer Erfahrungen in Down Under werde sie künftig besser auf die Saisonalität und die Herkunft ihrer Produkte achten.
Nikolaus Pongratz berichtete aus Chile von Lama-Spießen und viel Mais-Auflauf. Kein einziges Mal hätte er im Auslandssemester schlecht gegessen. Und der Bio-Index? "In Österreich versuchen wir zwanghaft zurück zur Natur zu finden – derweil haben in Chile die Menschen keine andere Wahl. Hat man kein Geld, geht man auf den Markt – die Ware ist billig, frisch und gut."