Einblicke in die Unternehmer-Schmiede
Vor wenigen Wochen begannen sich an der Wirtschaftsuni Wien Gruppen von Studierenden zu formieren, die sich dem Gründergeist verschrieben haben– der KURIER berichtete über das Kick-off der Entrepreneurship Avenue 2015. Was inzwischen geschah: Dutzende Studierende nahmen am zweiten LAB an der TU Wien teil, wo sie ihre Unternehmensidee im Alleingang vor allen anderen pitchten, um so Verbündete zu überzeugen und Teampartner zu gewinnen. Am vergangenen Mittwochabend fanden diese Teams, die mittlerweile schon Namen, Geschäftskonzept und eine dazugehörige Powerpoint-Präsentation vorweisen können, wieder zusammen. Veranstaltungsort des dritten LABS war die BOKU. Das Ziel war, die anwesenden 20 "wise wo/men" aus der Start-up Szene im Publikum – Investoren, Gründer, Start-up-Experten und Vertreter heimischer Förderstellen – zu beeindrucken. Mit dabei auch etwa Stefan Kreppl (FFG), Tobias Göllner (Gründer von Shiftyard), Jürgen Jelly (Gründer und idea to market-Macher) oder Start-up-Neuling Eva Fischer (foodtastic). Sie alle saßen in einer Reihe im Hörsaal, echte Kaliber auf Augenhöhe mit den rund 100 Studierenden – ein eher seltener Anblick. Unter dem strengen Zwei-Minuten-Countdown von Organisator Rudolf Dömötör hatten die anwesenden 23 Teams dann die Aufgabe, den Fortschritt ihrer Idee zu präsentieren. Obwohl der Flair des LABS an der BOKU familiär war, schlich sich bei den Teams Nervosität ein: Es ging mittlerweile um etwas. In den vergangenen Wochen hatten sie viel Herzblut und Erwartungen in ihre Idee gesteckt.
Fishing for feedback
Besonders aufgefallen sind die Ideen "Visioneers" (das Team will Technologie–Experten, Gründer und Studierende zusammen bringen, um Wissen zu generieren und voranzutreiben), "JobSwipr" (eine Plattform, die das Bewerben am Handy mit eigenem LinkedIn-Account ermöglicht) oder "Green Baronesse" (die Gründerinnen wollen Gewächshäuser hinter Supermärkten installieren, um Transportwege und teure Zwischenhändler zu eliminieren).
Zwei Stunden lang machten sich die Investoren Notizen zu den Projekten, dann ging es ans direkte Feedback – die Geldgeber und Mentoren konnten jedes Team persönlich aufsuchen, Tipps geben, Kontakte vermitteln und weitere Kooperationen anzetteln. Schließlich sind die Studierende von heute ja möglicherweise schon die Partner von morgen.