Deutscher Sachbuchpreis für: Ein Hof und elf Geschwister
Von Jennifer Corazza
Erschienen ist „Ein Hof und elf Geschwister“ bereits zu Beginn dieses Jahres – gestern wurde Ewald Fries Werk in der Hamburger Elbphilharmonie mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2023 ausgezeichnet.
Anhand seiner eigenen Familiengeschichte erzählt Frie den gesellschaftlichen Wandel, den das bäuerliche Leben seit den 1950er-Jahren durchlaufen hat:
Vom Pferdepflug zum donnernden Traktor. Von der einst stolzen Landwirtschaft zum nach Stall riechenden Bauernkind, das sich in der Schule schämt.
„Denk dran, hier ist immer einer zu Hause“, soll die Mutter zu den Kindern gesagt haben, wenn sie nach und nach dem Hof den Rücken kehrten. Traurig sind sie über den Abschied im Nachhinein nicht.
„Er bot Chancen, die meine Mutter nicht hatte und mein Vater wahrscheinlich nicht hätte haben wollen“, gibt Ewald Frie, der heute als Historiker arbeitet, die Erzählungen seiner zehn Geschwister wider. „Dennoch bleiben wir durch unsere Herkunft geprägt.“