Wirtschaft/Karriere

Der Beginn einer guten Beziehung

Manchmal kommt man im Leben an einen Punkt, wo guter Rat teuer ist. Eine schleichende oder plötzliche Veränderung, die zu einer neuen Ausrichtung im Leben führt. Ein Jobwechsel. Der Umzug in eine andere Stadt. Und auf einmal erkennt man, dass das eigene Wissen, die eigenen Erfahrungen, das Gespür für den richtigen Weg nicht mehr ausreichen.
Dann kann man sich an Freunde und Familie wenden, das ist oft durchaus hilfreich. Einen unverstellteren Blick kann eine Person von außen haben: weil die Analyse der Situation mit weniger persönlicher Befindlichkeit erfolgt, weil die Herangehensweise an ein Problem sachlicher ist, weil diese Person von außen ein Profi im Geschäftsleben und damit im Meistern von Schwierigkeiten und Widrigkeiten ist.
Das sind die Vorteile einer Mentorin im Vergleich zur besten Freundin: Professionalität statt Befangenheit – und damit eine gute Hilfe bei den ureigenen, beruflichen Herausforderungen.

15 Mentoring-Tandems

Der KURIER rief im Sommer zur vierten Mentoring-Aktion auf. Auch heuer wieder sind 15 prominente Frauen aus der Wirtschaft – rekrutiert vom KURIER und Kooperationspartner club alpha mit seiner Vorsitzenden Maria Rauch-Kallat – bereit, jungen Menschen bei ihrem Karriereweg zu unterstützen. Sie tun das unentgeltlich und rein der guten Sache wegen. Über 120 spannende, hochkarätige Bewerberinnen und Bewerber meldeten sich an – die Auswahl obliegt alleinig den Mentorinnen.
Die ausgewählten Mentees (manche Mentorinnen unterstützen dankenswerterweise gleich mehrere Personen) wurden vergangene Woche zum ersten Zusammentreffen mit ihrer Mentorin eingeladen: Journalistin Sandra Baierl unterstützt Katharina Garner; Moderatorin Marie Christine Giuliani hilft Katarina Zvonarich; Unternehmerin Petra Gregorits entschied sich für Petra Oberhuber, Petra Steiner und Tanja Sternbauer; Geschäftsführerin Silvia Grünberger bildet mit Monika Busch ein Team; Unternehmerin Ulrike Haslauer hat sich für Esther Rois-Merz und Nicole Gugerel entschieden; Bankerin Susanne Höllinger nahm sich Agnes Gössinger an. Martina Hörmer bildet mit Iris Kalbhenn ein Team und PR-Profi Michaela Huber mit Marie Wagner und Catharina Pulka. Xerox-Chefin Sandra Kolleth arbeitet mit Barbara Flöser-Peirce zusammen; Managerin Tina Reisenbichler wird mit Loreta Pfeifer kooperieren; Sängerin Ildiko Raimondi nimmt sich Alina Höninger, Simone Mechior und Andreja Zidaric an. Maria Rauch-Kallat kümmert sich um Renate Kain; PR-Fachfrau Angelika Svoboda unterstützt Verena Groll, Elisabeth Beil und Eva Schimanofky. Sängerin Valerie Sajdik hilft Günther Horvath, Tiffany’s Geschäftsführerin Monika Wiltschnigg arbeitet mit Nadja Azarian und Linda Hobinkova zusammen.


Das erste Zusammentreffen zwischen Mentorinnen und Mentees fand im Rahmen eines Einführungsseminars statt, wo die Mentoring-Beziehung klar definiert wurde: Mentoring ist eine wohlmeinende, temporäre Beziehung zwischen einem Berater und einer Ratsuchenden, der Mentor gibt Wissen und Sichtweise zu bestimmten Fragestellungen an die Mentee weiter. Mentoring ist kein Coaching (eine professionelle Beratungsform), keine Führungskräfte-Ausbildung und schon gar keine Psychotherapie.
Als Trost für jene, die heuer bei der KURIER-Mentoring-Aktion nicht zum Zug gekommen sind, gibt es ein spezielles Angebot: Sie können an Gruppenmentoring-Abenden teilnehmen, wo in Gruppen von zehn bis 15 Teilnehmern die Themen Netzwerken und beruflicher Erfolg diskutiert werden.