Cybercrime im Onlinehandel: So gehen Cyberkriminelle vor
Laut der Sicherheitsstudie 2021, die vom Handelsverband in Kooperation mit dem Innenministerium und dem Bundeskriminalamt durchgeführt wurde, steigt das Risiko für Online-Betrug stetig an. Auch im Onlinehandel.
Im Vorjahr ist die Cyberkriminalität im Vergleich zu 2020 um 26 Prozent gestiegen. Einen Grund dafür sieht Innenminister Gerhard Karner in der Pandemie. Durch die Lockdowns wurde nämlich vermehrt online bestellt, was zu häufigeren Delikten führte. Fast ein Drittel der österreichischen Onlinehändler war bereits von Cybercrime betroffen. "Damit steht Internetbetrug weit oben auf der Liste potenzieller Bedrohungen für den Handel. Die Schäden nehmen zu und gehen teilweise in die Millionen", bestätigt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
Doch wie verschaffen sich Cyber-Kriminelle Zugang?
"Sie nutzen die vermeintlichen Schwachstellen im Bestellprozess von Webshops für ihre Machenschaften. Die missbräuchliche Verwendung real existierender Identitäten beim Kauf auf Rechnung stellt den Großteil der angezeigten Delikte im Jahr 2021 dar", so Manuel Scherscher, stellvertretender Direktor des Bundeskriminalamts und Leiter der Initiative "Gemeinsam Sicher in Österreich".
Das Abstreiten des Erhalts der Ware zählt mit 63 Prozent zu der am häufigsten angewendeten Betrugsform. Am zweiten Platz mit 55 Prozent steht die Angabe verfälschter Namens- oder Adressdaten. Mit 50 Prozent steht die Angabe, dass Bestellungen, nicht bezahlt werden können weit oben auf der Liste. Auch Retourenbetrug ist mit 48 Prozent eine der häufigsten Betrugsformen.
Konsumentinnen und Konsumenten sehen bereits die Gefahr: Jede und jeder Zweite schätzt die Gefahren im eCommerce als hoch ein. Sicherheit zählt somit zu den wichtigsten Kaufkriterien für Online-Shopper.