Coca-Cola-Chef: "Wir sind regional und voller Emotionen"
Von Sandra Baierl
Über die geheime Rezeptur des tiefschwarzen Getränks kann Coca-Cola-Chef Herbert Bauer (General Manager Coca-Cola Hellenic Bottling Company) natürlich gar nichts sagen. Das Rezept ist bestens behütet – kaum jemand kennt es. Was aber das Geheimnis des Erfolgs eines Produkts ist, das 1886 in einer Apotheke in Amerika erfunden und ein paar Jahre später als Erfrischungsgetränk seinen Siegeszug antrat, darüber hat Herbert Bauer viel zu berichten.
„Coca Cola überlebte die Jahrhunderte und ich glaube nicht nur, weil es ein gutes Getränk ist“, sagt Herbert Bauer im KURIER Business-Gespräch. Über die Marketingarbeit habe man über die Jahrzehnte gut verankern können, dieses Getränk mit Momenten in Verbindung zu bringen, in denen Leute unter positiven Emotionen zusammenkommen. „Es geht ums Miteinander – dafür stehen wir und darauf fokussieren wir. Coca-Cola ist zu einem Lebensgefühl geworden. Das hält die Marke auch nach vielen Jahren noch frisch.“
So frisch, dass man in der österreichischen Abfüllung in Edelstal (Burgenland) groß investiert hat. Denn genau genommen, ist Coca-Cola (und seine vielen anderen Getränkemarken) ein lokales Produkt: „In Österreich produziert, mit österreichischem Wasser und österreichischem Zucker – der Sirup, der den Geschmack gibt und die Rezeptur beinhaltet, kommt aus dem Konzern“, erklärt Bauer. Man sei seit über 90 Jahren mit Coca-Cola in Österreich und dadurch auch sehr stark verwurzelt in dem Land.
Werk der Zukunft
Rund 800 Mitarbeiter zählt der Weltkonzern allein in Österreich. Auf der Welt sind es mehr als 80.000. Die Produktion in Edelstal gilt unternehmensintern als „Werk der Zukunft“. Man habe dort in den vergangenen Jahren über 150 Millionen Euro investiert, vor allem die Digitalisierung vorangetrieben und insbesondere auf das Thema Nachhaltigkeit gesetzt.
Hier spielt die Recyclingquote eine große Rolle, die auch eine neue EU Vorgabe ist. Ab Anfang nächsten Jahres müssen vermehrt pfandpflichtige Verpackungen im Umlauf sein, also auch PET und Dosen werden dann von den Konsumenten (gegen Pfand) zurückgebracht. Das soll die Sammelquoten nochmals massiv erhöhen. Die Getränkekonzerne werden dabei ebenso in die Pflicht genommen wie auch der Handel. „Unsere Zielsetzung ist es, die 90 Prozent Sammelquote zu erreichen“, erklärt Herbert Bauer das ehrgeizige Ziel im Unternehmen.
Funktionsgetränke
Insgesamt habe der Getränkemarkt in Österreich in den vergangenen Jahren eine durchwegs positive Entwicklung erlebt, so Bauer. Allein 500 Millionen Liter Getränke produziere der Coca-Cola-Konzern hierzulande (und berechnet das innerhalb des Konzerns mit einer ganz eigenen Maßeinheit, die sich auf die ursprüngliche Coca-Cola-Kiste bezieht).
Dass auch diese Branche spannenden Trends unterliegt, unterstreicht Bauer im KURIER Business Gespräch. „Das Thema zuckerfreie und kalorienfreie bzw. kalorienarme Produkte ist ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben. Das versuchen wir, mit unserem Portfolio natürlich dementsprechend zu bedienen. In den vergangenen Jahren ist aber auch die Sportkategorie einer der großen Wachstumstreiber. Ebenso wie die Energydrinks, die eine sehr positive Entwicklungen haben“.
Als neues Thema im Getränkebereich nennt Bauer sogenannte funktionale Getränke, die schön langsam auch in Österreich an Bedeutung gewinnen würden. Also Getränke, die einen gewissen Mehrwert (durch die Zugabe von Vitamine oder anderen Stoffen) versprechen und dem Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten Rechnung tragen.
Das Gespräch und die Verkostung von K-Wave (schmeckt nach Banane), gibt’s nachzusehen im KURIER TV.