"Co" steht für Community
An einem schönen Ort arbeiten, der mit passender Infrastruktur ausgestattet ist, wo man Ideen austauschen, netzwerken, voneinander profitieren kann – das haben Menschen schon im Mittelalter getan. Sie teilten damals Werkzeuge, Wasser, Kundschaft und nannten das Gewerbehof. Der Name hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Die Grundidee von Coworking aber blieb gleich. Noch nie haben Coworking Spaces so großen Zulauf an Kreativen, Selbstständigen, digitalen Nomaden und Start-ups genossen, wie heute.
Coworking soll aber nicht als Hype verstanden werden, Coworking ist fester Bestandteil unserer Arbeitswelt und wird es immer geben, stellten am Mittwochabend die Vertreter der populärsten Wiener Gemeinschaftsbüros – sektor5, Impact Hub Vienna, Co Space und Packhaus – klar. Sie trafen einander auf Einladung des Wissenstransfer Zentrums im Packhaus um über die Notwendigkeit, Herausforderungen und Zukunft ihrer Räumlichkeiten zu sinnieren und brachten die Zuhörer in Workshops auf den neusten Wissenstand:
1. Das "Co" im Coworking steht für Community
Nicht jeder Selbstständige ist für die einsame Arbeitsstätte geschaffen, im Gemeinschaftsbüro findet man Anschluss. "Mehr noch, im Idealfall finden sich hier untereinander Partner für neue Projekte, es entsteht eine Gemeinschaft, die sich vertraut und miteinander arbeitet", sagte Michael Pöll, Macher vom Rochuspark. Er vermietet von seinen 50 Plätzen daher lieber fixe als flexible. Sonst könne keine Community entstehen. In weiterer Folge sollen Coworker, ganz im Sinne der shared economy, ihre Leistungen auch untereinander teilen. Es solle eine "Pay it forward"-Kultur entstehen – jeder gibt, was er hat.
2. Jedem Charakter seinen Co-Space
Nicht nur Super-Netzwerker, auch die Ruhigen sind in Co-Spaces willkommen. Das umgebaute Impact Hub Vienna etwa bietet nun auch leise Arbeitsplätze in einem Bibliothek-Arbeitsraum an. Das Packhaus beherbergt u.a. auch Bastler, Werkstätten und Künstler die sich ihre Arbeitsräume selbst einrichten können. Wiederum ins Loffice CoworKid kann man mit Nachwuchs kommen, er wird in professionellen Kindergruppen betreut.
3. Coworker teilen sich das Unternehmens-Risiko
Ein eigenes Büro mieten ist mit Verantwortung und hohen Kosten verbunden. Ein Coworking Space in Wien kostet dagegen zwischen 15 Euro pro Tag und 290 Euro im Monat und ist leicht kündbar. "Heute muss man realistisch sein: Wenn die Geschäftsidee nicht funktioniert, hat man nicht so viel verloren", sagt Margot Deerenberg, Betreiberin von Packhaus.
4. Spaces für jede Größe
Coworking Spaces sind Biotope für Ideen. Gehen diese auf, braucht es mehr Mitglieder im Start-up und mehr Platz – viele müssen ihr Coworking Nest verlassen. Das macht aber nichts, sie können einfach in ein größeres Space umziehen. Das passiert gar nicht so selten, sagt Deernberg.
Die Wiener Spaces sprachen auch von gemeinsamen Strategien für die Zukunft. Soll es eine Mitglieder-Karte geben, mit der User zwischen den verschiedenen Spaces wechseln können? Was kann man voneinander lernen? Man wolle künftig mehr zusammenhalten und eine starke Lobby bilden.
76 klassische Coworking Arbeitsräumlichkeiten gibt es derzeit in Österreich. 43 sind es in Wien, zählt die Junge Wirtschaft. Wo es den schönsten Flair, die modernste Infrastruktur, die beste Kaffeebar (!), die zur eigenen Idee passenden Mit-Arbeiter und vor allem noch frei Plätze gibt, haben Bernhard Hauser und David Pichsenmeister auf der größten heimischen Plattform für Coworker zusammengefasst. Auf www.sharedspaces.at zeigt das junge Start-up aktuell freie Plätze für passionierte User in Coworking, Open und Popup Spaces, Studios und Galerien in ganz Österreich.
Internationale Freelancer suchen und finden den passenden Arbeitsplatz unter www.sharedesk.net. Über 2400 Coworking Spaces in 440 Städten und 70 Ländern finden sich hier. Vom Luxus-Tempel in Hong Kong für 300 Dollar pro Tag bis zum Hipster-Laden in San Francisco für 9,30 Dollar findet sich hier alles, was es zum Arbeiten braucht.