CEO verteilt sein Gehalt auf Mitarbeiter
Er ist der Robin Hood der Chefetagen: Dan Price, junger und unkonventioneller CEO des US-amerikanischen Kreditkarten-Dienstleisters Gravity Payments in Seattle, hat seinen 120 Mitarbeitern ein besonderes Geschenk gemacht. Ab sofort setzt er das Mindestgehalt im Unternehmen mit 70.000 Dollar brutto jährlich für jeden fest. Auch für sich selbst. Damit verzichtet er auf 930.000 Dollar Jahresgehalt.
Dafür wolle er selbst sein „wirklich sehr hohes Gehalt“ ebenfalls auf die gleiche Summe verringern, sagte Price in einem Video, das ihn bei einer Ansprache an seine Mitarbeiter zeigt.
Glück
Nachdem er einen Artikel über Zufriedenheit gelesen habe, wolle er die Belegschaft mit dieser Aktion glücklich machen. Das neue Gehaltsschema soll stufenweise eingeführt werden: Für heuer sind es 50.000 Dollar, nächstes Jahr 60.000 Dollar und ab dem dritten Jahr eben 70.000. Für einige seiner Mitarbeiter bedeutet das dann eine Verdopplung des Gehalts - im Schnitt verdienen sie pro Jahr 48.000 Dollar. Die Ankündigung wurde von den Mitarbeitern erwartungsgemäß mit Jubel aufgenommen, wie das Youtube-Video (von CBS News) zeigt.
Die New York Times hatte darüber bereits am Montag berichtet, seitdem entwickelte sich die Ankündigung zu einem Phänomen in den sozialen Netzwerken.
Der offizielle Mindestlohn in dem Bundesstaat an der Westküste beträgt derzeit 9,47 Dollar pro Stunde (hochgerechnet knapp 20 000 Dollar bei einer 40-Stunden-Woche), auf nationaler Ebene sind mindestens 7,25 Dollar vorgeschrieben. Allerdings gibt es gerade in der IT-Branche viele Unternehmen, in denen die meisten Mitarbeiter vergleichsweise hohe Gehälter erzielen. Bei Gravity Payments mit seinen rund 120 Mitarbeitern liege der Schnitt bei 48 000 Dollar, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen Unternehmenssprecher.
Unterdessen demonstrierten Zehntausende Aktivisten am Mittwoch in mehreren US-Städten, darunter Atlanta, Chicago, Los Angeles und New York, für eine Anhebung des Mindestlohns auf 15 Dollar pro Stunde.