Bildungsschranken
Von Sandra Baierl
Erfolg, Status und einen akademischen Titel haben vor allem jene, die ihn von zu Hause mitbekommen. Denn die elterliche Einstellung zur Bildung, die finanziellen Mittel und die Fähigkeit, sich in akademischen Kreisen zu bewegen, bestimmen maßgeblich den Werdegang. Das ungeschriebene Gesetz: Zeige mir, wer deine Eltern sind und ich sage dir, wie deine Bildung sein wird.
Der Werdegang vieler Kinder aus einfachen Verhältnissen ist also vorgezeichnet – sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit eine ähnliche Laufbahn nehmen wie ihre Eltern. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein. Wenn aber Talente und Wünsche nicht berücksichtigt werden, weil das Umfeld zu wenig unterstützt, bleiben Begabungen ungenützt. Umgekehrt: Wenn Akademiker-Eltern ihre Kinder auf Biegen und Brechen durch Schule und Uni schleifen, obwohl diese gern Tischler wären, läuft ebenfalls viel schief.
Ein wichtiger Punkt in der ewigen Bildungsdebatte: Jeder soll werden können, wozu Talent und Wille reichen. Dazu müsste man den Kindern aber erst einmal zuhören.
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