... an den Bocuse D’or Österreich-Gewinner
1 Sie sind der Österreich-Gewinner des berühmtesten Koch-Wettbewerbs der Welt, des Bocuse d’Or. Die größte Herausforderung beim Bewerb?
Maximilian Aichinger: Das war die 15 große Koch-Koje mit einem Ofen und vier Herdplatten. Wir hatten vier Stunden Zeit für 14 Gerichte vom Fisch und eine Fleischplatte für zwölf Personen. Zum Glück habe ich die Zutaten im Voraus gekannt – und konnte mich vorbereiten.
2 Sie sollten beim Bewerb Schweineblut und Schweinefüße zubereiten. Können Sie alles kochen?
Prinzipiell kann man aus allem etwas kochen – so entstehen auch die interessantesten Gerichte. Für einen Koch ist so ein Material viel spannender als ein einfaches Rinderfilet.
3 Sie kochen auf Zwei-Hauben-Niveau – welche Eigenschaften unterscheiden Spitzenköche von anderen?
Es ist eine Entscheidung, die jeder für sich trifft. Ich kann es mir gemütlicher machen oder ehrgeizig sein. Mein Weg war und ist mit viel Arbeit verbunden. Ich habe Erfahrung im Ausland und bei guten Köchen gesucht. Ich habe immer versucht, auf einem guten Niveau zu bleiben, da darf man niemals zum Rasten anfangen.
4 Was ist das Beste am Job? Was könnten Sie entbehren?
Das Schöne ist die Produktvielfalt. Wenn etwas gut funktioniert, ist Feedback auch sehr toll. Und eigentlich gibt es nichts, wo ich sage: das hätte ich jetzt lieber anders.
5 Anfang Mai ist die Europa-Ausscheidung des Bocuse d’Or. Wie werden Sie sich vorbereiten?
Mit sehr viel Training: Wir kochen täglich unser Programm und tüfteln mit dem Team ständig daran. Damit wir das machen können, haben wir unseren Restaurantbetrieb vorerst aufs Wochenende beschränkt. Man muss beim Bewerb den Geschmack von 20 verschiedenen Nationen treffen – das ist schon eine Herausforderung. Unser Ziel ist es unter die Top Zwölf zu kommen. Ein Stockerlplatz wär aber natürlich auch sehr schön.
6 Wie viel verdient ein Spitzenkoch?
Beim Bewerb selbst geht es nicht ums Geld, sondern um den Stolz.Und sonst: Ich verhungere nicht, reich werd ich aber auch nicht.
7 Welche Ziele haben Sie noch?
Da ist noch viel möglich und offen. Ich möchte ein Restaurant gut und lange führen können oder eine Kochschule eröffnen, eigene Mitarbeiter ausbilden. Und eine schöne Konstante reinbringen, ohne Qualitätsverluste.