14,5 Millionen Euro Förderung für Kreislaufwirtschaft
Das Klimaschutzministerium hat die dritte Ausschreibung der FTI-Initiative (Forschung, Technologie und Innovation) Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. Ziel der FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft ist es, Innovationen und Technologien als Basis für eine nachhaltigere Wirtschaftsweise bereitzustellen und so die Umsetzung der heimischen Kreislaufwirtschaftsstrategie zu unterstützen.
Einreichungen sind bis 28. Juni möglich.
Die Kreislaufwirtschaft ermöglicht uns lokal verfügbare Rohstoffe stärker zu nutzen, erzeugt regionale Wertschöpfung und stärkt damit die Widerstandskraft und Unabhängigkeit der heimischen Wirtschaft
Laut FFG (Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft)-Geschäftsführer Klaus Pseiner wurden in den ersten beiden Calls mehr als 20 Projekte gefördert: "Mit der dritten Ausschreibung Kreislaufwirtschaft unterstützen wir jetzt weitere innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und übernehmen bis zu 85 Prozent der Projektkosten."
Nachhaltigkeit und Umweltschutz belegen Platz eins der gesellschaftlichen Tagesordnung. Die Kreislaufwirtschaft soll dabei helfen: "Kreislaufwirtschaft ist eines unserer Top-Themen und es gibt viele gute Ideen, die dank Förderung bereits umgesetzt werden. Im aktuellen dritten Call stehen 14,5 Millionen Euro zur Verfügung", sagt Henrietta Egerth, FFG-Geschäftsführerin.
Aber was ist die Kreislaufwirtschaft eigentlich?
Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Die Weltbevölkerung wächst und es wird regelmäßig geshoppt, konsumiert und weggeworfen. Gleichzeitig wachsen die Berge der Mülldeponien, was wiederum Auswirkungen auf den Klimawandel hat. Zudem führt das viele Produzieren und Konsumieren auch zu einer Rohstoffknappheit.
All das ist altbekannt, dabei liegt die Lösung eigentlich auf der Hand: „Karton wird aus Holz gewonnen und Holz wächst wieder nach, durch richtiges Recycling wird aus Karton, Karton“, ist etwa ein Vorschlag aus einem Werbelied.
Wie funktioniert die Kreislaufwirtschaft?
Was hier angepriesen wird, kann auf viele Produkte angewendet werden: Recyceln, Reparieren, Wiederverwenden bzw. Wiederverwerten sind die Devise. Das System hat auch einen Namen: Kreislaufwirtschaft. Sie beruht auf der „Vermeidung von Abfall, der Weiterverwendung von Produkten und Materialien und der Regeneration natürlicher Systeme“, schreibt der britische Verpackungshersteller DS Smith Plc.
Jeder und jede kann also einen Beitrag für die Kreislaufgesellschaft leisten. Immer mehr Unternehmen springen auf den Zug auf und versuchen, Konsumenten das Rezyklieren zu erleichtern. Jedoch muss man hier aufpassen, dass man in keine Green-Washing-Falle tritt.
Bei der Ausschreibung des Klimaschutzministeriums werden einige Schwerpunkte festgelegt, etwa:
Innovation für kreislauffähiges Wirtschaften
Hier geht es um die Forschungs- und Entwicklungsideen (F&E Projekte), bei denen Produkte neu gedacht werden und sich mit dem Thema „Refuse“ befassen. Dazu gehören etwa Produkte, die vielfältig eingesetzt werden können und somit mehrere Einzelprodukte ersetzen oder Technologien, die Abläufe stark vereinfachen und damit zur Ressourcenschonung führen.
„Kreislauffähiges Produktdesign“ ist unter anderem ein weiteres zentrales Thema. Es geht um den Einsatz von neueren, umweltschonenderen Sekundärrohstoffen (etwa recycelte Materialien) oder auch um Reparierbarkeit.
Ersatz für Einweg-Produkte
Zentrales Thema ist die „Wiederverwendung gebrauchter Güter oder einzelner Teile“ etwa durch innovative Lösungen. Auch Projekte, die innovative Technologien zur Wartung und Reparatur von derzeit kaum reparierten Produkten entwickeln, sind unter „Instandhaltung, Reparatur und Modernisierung“ adressiert.
Recycling
Hier wird auf das „Erkennen von Wertstoffen und Abtrennung von Störstoffen“ fokussiert. Gesucht sind kooperative F&E Projekte, die beispielsweise Sortieranlagen effizienter machen. Im Themenfeld „Inwertsetzung von Rest- und Abfallstoffen“ geht es um die Gewinnung und Aufbereitung von neuen oder hochwertigen Sekundärrohstoffen und Nebenprodukten.