Wirtschaft/Karriere

1200 Lehrlinge feierten am Kulm

Zur Skiflugschanze am Kulm kamen vergangenes Wochenende nicht nur die weltbesten Skispringer. Auch die weltbesten Lehrlinge besuchten das Sport-Großereignis im steirischen Bad Mitterndorf. Im Festzelt war Platz für über 1200 Nachwuchs-Fachkräfte aus der Steiermark, Oberösterreich und Salzburg. Mit dem "Tag der Überflieger" wurden auch heuer wieder die guten Leistungen des heimischen Fachkräftenachwuchses gewürdigt – allen voran die Medaillengewinner der Berufseuropameisterschaften EuroSkills, die heuer mit 19 Medaillen aus Lille nach Hause kamen. Auf der Bühne sprachen die Europameister über ihre Erfahrungen beim Wettbewerb – und traten in einem Geschicklichkeitswettkampf gegen Lehrlinge aus dem Publikum an.

Lehre mit Weltruf

Renate Römer, die neue Sonderbeauftragte der Wirtschaftskammer Österreich für die Berufsmeisterschaften EuroSkills und WorldSkills, ermutigte die Gäste im Publikum, bei den "Skills" teilzunehmen. Dabei wachse man nicht nur fachlich, auch persönlich würden die Teilnehmer enorm profitieren. Die Erfolgsaussichten sind gut: Österreich schneidet bei den Fachkräfte-Meisterschaften jedes Jahr besonders gut ab, in Europa zählen wir zu den besten Nationen überhaupt. Das hängt mit der guten Qualität der dualen Ausbildung zusammen, wo Schule und Betrieb gemeinsam an der Ausbildung der Lehrlinge beteiligt sind. Das hat Weltruf – bis nach Asien. "Wir haben gerade eine Anfrage aus China erhalten", erzählt Römer, "die wollen österreichische Trainer für die nächsten WorldSkills engagieren und sich so Know-how holen."

Als Stargast kam am Tag der Überflieger Josef Zotter auf die Bühne. Er hat selbst eine Lehre absolviert – als Koch am Arlberg – und schrieb mit seiner Schoko-Manufaktur nach vielen Höhen und Tiefen eine Erfolgsgeschichte. Erst heuer eröffnete Zotter in Schanghai eine Produktion. Sein größtes Problem dort: Gute Fachkräfte zu finden. Köche und Konditoren wie er sie in Österreich findet, gibt es dort nicht.