1 Milliarde Dollar: Vom Start-up zum Einhorn
In Märchen sind Einhörner, Unicorns auf Englisch, edle Fabelwesen mit Heilkräften, stark und mutig. Im Start-up-Bereich bedeutet Unicorn Ähnliches: Ein junges Unternehmen, das besonders robust gegen äußere Einwirkungen ist, wächst, dabei in Privatbesitz bleibt und mit mehr als 1.000.000.000 US-Dollar bewertet wird.
Eine Milliarde US-Dollar – bis man diese Größe erreicht hat, muss es viele Jahre dauern. Nicht unbedingt, zeigt eine Auswertung des US-Kreditvermittlers Fleximize. Das Start-up, das diese Summe am schnellsten erreicht hat, ist der US-Onlinehändler Jet.com – es brauchte nur vier Monate nach seiner Gründung in 2015. Jet.com führt ein Ranking von mehr als 180 Start-ups an, die in den vergangenen 25 Jahren gegründet wurden. An letzter Stelle steht das Software Unternehmen avast, das ganze 25 Jahre und 10 Monate bis zur Milliarde brauchte.
Die meisten Unicorns gibt es in Nordamerika (137), gefolgt von Asien (58) und Europa (25). Asiatische Start-ups wachsen am schnellsten und brauchen im Schnitt nur fünf Jahre, um die Milliarde zu knacken. Aber auch die meisten Gründer in Europa brauchen rund fünf Jahre, um so groß zu werden.
Die am schnellsten wachsenden Start-ups sind in der Immobilienbranche, der Zulieferung und im sozialen Bereich tätig. Die bekanntesten europäischen Unternehmen unter ihnen: das deutsche Zalando, das schwedische Spotify oder der ebenfalls schwedische Zahlungsdienst Klarna. Am längsten fürs ganz große Geld müssen Start-ups im Bildungsbereich arbeiten: nämlich ganze 16 Jahre.
Die teuersten Start-ups der Welt haben vor wenigen Tagen Wall Street Journal und Dow Jones VentureSource ermittelt. Mit dabei etwa das Wohn-Unternehmen Airbnb. Laut Fleximize-Ranking brauchte es nur drei Jahre, bis es ein Unicorn wurde. Heute, acht Jahre nach der Gründung, ist es schon 30 Milliarden wert. Das ist viel. Im Ranking der teuersten Start-ups der Welt reicht es aber nur für Platz vier.
Der Fahrtendienst Uber aus San Francisco, der erst 2009 gegründet wurde, ist die Nummer eins. Im Juni wurde Uber mit 68 Milliarden US-Dollar bewertet. Uber-Gründer und CEO Travis Kalanick feierte vor zwei Wochen seinen 40 Geburtstag. Laut Forbes ist er auf Platz vier der reichsten Amerikaner unter 40. In seine nächste Dekade geht er mit 6,3 Milliarden Dollar.