Wirtschaft

Kapitalerhöhung der RBI "möglichst rasch"

Mit ihrer Ankündigung einer massiven Kapitalerhöhung hat die Raiffeisen Bank International (RBI) die Börse nur kurz aufgeschreckt: Die Aktie fiel am Donnerstag in der Spitze um knapp acht Prozent, erholte sich dann aber deutlich und pendelte sich bei minus drei Prozent ein.

Am Mittwoch nach Börsenschluss hatte die Bank angekündigt, das Eigenkapital um zwei bis 2,25 Milliarden Euro aufstocken zu wollen – innerhalb der nächsten sechs Monate. „So lange wird es wohl nicht dauern. „Ich bin überzeugt, dass das so rasch wie möglich passieren wird“, sagt Günther Artner, Chefanalyst der Erste Group.

Und er erwartet, dass die Kapitalerhöhung zu keinen weiteren Kursrückgängen führen dürfte. Bei der RBI komme die Kapitalaufstockung für den Markt nicht überraschend. Seit zwei Jahren schon wird darüber diskutiert. Die Anleger haben sich also darauf eingestellt.

Gewinnchancen

„Ich würde nicht darauf spekulieren, dass die RBI-Aktie bei der Kapitalerhöhung noch viel billiger zu haben sein wird“, sagt Artner. Üblicherweise drücken große Kapitalerhöhungen den Aktienkurs, da zunächst Unsicherheit besteht, ob die Nachfrage ausreichend sein wird.

Für Artner ist der vergleichsweise geringe Rückgang des Aktienkurses am Donnerstag (minus drei Prozent) ein positives Zeichen. Es sei zu erwarten, dass die RBI-Aktie nach der Kapitalerhöhung deutlich zulegen könne. Daher dürfte auch der Mehrheitsaktionär Raiffeisen Zentralbank (hält 78,5 Prozent) möglichst viele neue RBI-Aktien zeichnen.

RZB-Chef Walter Rothensteiner: „Unsere Beteiligung an der Kapitalerhöhung wird nicht nur symbolisch, sondern spürbar ausfallen.“ Die RBI will mit dem Geld aus der Kapitalerhöhung die Staatshilfe tilgen.