Kärnten ist Bioenergie-Spitzenreiter
Von Irmgard Kischko
Geht es um Bioenergie - also Biomasse und Biogas - kann in Österreich kein Bundesland Kärnten die Han d reichen. Das Land liegt mit einem Anteil von 30,4 Prozent bioen ergie klar an der Spitze gefolgt von Salzburg mit 24,8 Prozent und dem burgenland mit 24 Prozent. Wien kommt bei dieser Energieform nur auf neun Prozent und ist damit das klare Schlusslicht in Österreich, geht aus dem Bioenergie Atlas Österreich 2019 hervor.
Dass Kärnten so weit vorne liegt, lässt sich einfach begründen: Das Bundesland ist nicht nur waldreich, sondern hat auch viele Sägewerke. Damit gibt es genügend Holzabfälle, die in Biomassekraftwerke und Wärmeerzeugungsanlagen verbrannt werden. Mehr als 200 Nahwärmekraftwerke produzieren in Kärntens Gemeinden Energie für die Haushalte-
Wien ist das Gegenteil davon. Als Großstadt hat das Bundesland bisher vor allem auf Gas als Energieträger gesetzt. Das Leitungsnetz ist gut ausgebaut, die Versorgung weit verbreitet. Gas ist als fossiler Brennstoff allerdings weniger zukunftsträchtig, weil bei der Verbrennung CO2-Emissionen entstehen. Die Klimastrategie der Bundesregierung setzt aber mittelfristig auf CO2-freie Energieerzeugung. Wien betreibt mit dem Biomassekraftwerk Simmering allerdings die größte Bioenergienlage Österreichs.
Der weitere Ausbau der Bioenergie in Österreich hängt allerdings am Preis. Denn Strom aus Biomasse ist teuer und kann nur mit relativ hohen Förderungen wirtschaftlich erzeugt werden. An diesen Förderungen aber scheiden sich zur Zeit die Geister. Und zudem werfen Biomasse-Anlagen noch eine Frage auf: Es wird zwar bei der Verbrennung nur so viel CO2 frei, wie durch die Aufforstung wieder vom Wald aufgenommen wird. Aber es entsteht Feinstaub.