Wirtschaft

Japan schickt Post an die Börse

Nach jahrelangem Streit nimmt Japan ein riesiges Privatisierungsprojekt in Angriff. Der staatliche Postkonzern kündigte am Freitag seinen Börsengang für die zweite Hälfte kommenden Jahres an. Außer der Post-Holdinggesellschaft sollen das Bankgeschäft und die Versicherungssparte an den Kapitalmarkt gebracht werden. Die beiden Bereiche sind in der Heimat jeweils die Nummer eins in ihren Branchen.

Es könnte der größte Börsengang eines japanischen Staatsunternehmens seit zwei Jahrzehnten werden.

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Post-Präsident Taizo Nishimuro wollte zwar noch kein Ausgabevolumen nennen. Aber die Regierung hat bereits deutlich gemacht, dass sie in einer ersten Runde von Aktienverkäufen umgerechnet rund 6,8 Milliarden Euro einnehmen will. Weitere Emissionen sollen folgen. Das Geld soll in Gegenden, die von dem großen Erdbeben und Tsunami 2011 getroffen wurden, in den Wiederaufbau investiert werden.

Die Privatisierung der Post wurde 2005 per Gesetz auf den Weg gebracht. Das Vorhaben ist allerdings parteiübergreifend heftig umstritten. Nicht an die Börse gehen soll das Brief- und Paketgeschäft mit mehr als 20.000 Filialen. Wegen der Konkurrenz durch Emails musste die Hauptsparte in den vergangenen zehn Jahren deutliche Gewinneinbußen verkraften.