IWF fordert von Regierungen wegen Corona großzügige Konjunkturpakete
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Regierungen wegen der Coronakrise aufgefordert, die Konjunktur mit möglichst hohen zusätzlichen Ausgaben zu stabilisieren. Die von der Pandemie verursachte schwere Weltwirtschaftskrise erfordere "außerordentliches Handeln", sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Mittwoch.
"Geben Sie so viel aus, wie Sie können", forderte sie. Gleichzeitig ermahnte sie Regierungen, Konjunkturprogramme und außerordentliche Ausgaben trotzdem auf bewährte Weise zu kontrollieren. "Behalten sie die Rechnungen", sagte Georgiewa. Transparenz und Rechenschaftspflicht dürften auch angesichts der Krise nicht zurückgestellt werden.
Enorme Mobilisierung
In normalen wirtschaftlichen Zeiten ist der in Washington ansässige IWF eher dafür bekannt, Regierungen zu niedrigeren Ausgaben und einem Abbau der Schulden zu mahnen. Auf die Frage, ob die Regierungen in Europa genug täten, die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu stemmen, sagte Georgiewa vor Journalisten, es gebe von der Europäischen Zentralbank und den Regierungen bereits "eine enorme Mobilisierung". "Dies ist die Zeit für europäische Solidarität, das ist es, was die Bürger Europas von ihren Regierungen und Institutionen erwarten."
Der IWF sei auch bereit, seine Reserven zu nutzen, um bis zu einer Billion US-Dollar Kredite für die Mitgliedsländer zu vergeben, sagte Georgiewa. Etwa 100 Länder hätten bereits wegen des gegenwärtigen wirtschaftlichen Einbruchs Notkredite beantragt oder Interesse bekundet.
Die Anträge würden nun mit bisher einmaliger Geschwindigkeit bearbeitet, sagte sie. "Wir sagen allen "macht alles, was ihr tun könnt" und ich will ihnen versichern, dass wir selbst unseren eigenen Rat auch befolgen", sagte Georgiewa.