Sicherer Hafen gesucht: Fonds trotzen Krisen und geopolitischen Risiken

Raiffeisen Capital Management (RCM), eine der führenden Kapitalanlagegesellschaften in Österreich, konnte ihr Fondsvolumen im ersten Halbjahr um 7,8 Prozent auf 44,4 Milliarden Euro weiter kräftig steigern. Trotz aller zwischenzeitlichen Krisen (Corona, Energiepreise ...) bedeutet das ein Wachstum seit 2019 um 6,1 Mrd. Euro (+15,9 Prozent), davon knapp 2,4 Mrd. Euro seit Jahresbeginn.

Insbesondere das institutionelle Kundengeschäft - etwa mit Pensionskassen und Versicherungen - ist im 12-Monatsvergleich stark gewachsen (+10,1 %). Aber auch das Geschäft mit Privatanlegern (+7,3 Prozent) konnte weiter zulegen. Für CEO Hannes Cizek ein Beleg dafür, dass die Kapitalmärkte den geopolitischen Risiken trotzen. "Diese sehr erfreuliche Entwicklung zeigt, dass Investmentfonds auch in einem Umfeld multipler Herausforderungen reüssieren können."

Weiterhin großer Beliebtheit bei Privatanlegern erfreuen sich Fondssparpläne, bei denen man ab 50 Euro im Monat dabei ist. Auf rund 400.000 solcher Verträge kommt RCM bereits. Im Durchschnitt beträgt die monatliche Ansparsumme derzeit 140 Euro. Zum Vergleich: 2019 waren es 116 Euro. 

Frauen werden beim Fondssparen gezielt adressiert. Es geht hier aufgrund der geringeren Pensionshöhen bei Frauen im Vergleich zu Männern ganz besonders um die Zukunftsvorsorge, respektive Alterssicherung.

Von KI bis zu Erneuerbaren 

Die stärksten Trends im Anlagebereich sind Künstliche Intelligenz, Infrastruktur, Erneuerbare Energie. Im Privatkundengeschäft geht es zusätzlich um die Digitalisierung und Vermögensverwaltung für die betuchtere Klientel. So können Fondssparpläne seit heuer digital über die "Mein Elba"-App abgeschlossen werden. Darüber hinaus findet sich dort der "FinanzCoach" oder der "Fondsfinder", um aus der Fülle an Angeboten das passende Produkt zu finden. 

Immer stärker nachgefragt werden dabei nachhaltige ESG-Anlagemöglichkeiten. ESG steht für Umwelt (Environment, E), Soziales (Social, S) und gute Unternehmensführung (Governance, G). Von den zu Beginn genannten 44,4 Milliarden Euro an "Assets under Management" stammen berets 24,4 Milliarden Euro aus ESG-Fonds mit unterschiedlicher Risikoausprägung.

Mittlerweile haben die Märkte die Korrektur von Anfang August wieder verdaut. Beflügelt durch die KI-Technologie, die sinkende Inflation und einer moderat positiven Konjunkturdynamik haben die Aktienmärkte auch seit Jahrebeginn trotz der hohen geopolitischen Risiken erstaunlich gut performt. RCM-Chef Cizek erwartet nun einen "spannenden Herbst" an den Kapitalmärkten rund um Ereignisse wie eine US-Wahl und den bevor stehenden Zinsentscheidungen. Aber: "Wir rechnen weiter mit einer erhöhten Volatilität", sagt der Experte.