Wirtschaft

Investitionen in Energieeffizienz: Mehrkosten für Mieter

Investitionen in die Energieeffizienz von Häusern kosten mehr, als sie bringen. Insbesondere wenn man die Ausgaben für Wartung und Instandhaltung dazurechnet. Denn die Annahmen über das Energiespar-Potenzial sind zu optimistisch. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Verbandes gemeinnütziger Bauträger (GBV). Wie groß die Differenz zwischen dem Energie-Ist-Verbrauch und dem Energie-Soll-Verbrauch und die daraus resultierenden Mehrkosten sind, hängt vom jeweiligen Objekt ab.

„Die wegen des Klimaschutzes verschärften Vorschriften für Bauvorhaben haben ihren Preis“, so GBV-Obmann Karl Wurm. „Doch dieser Preis wurde bisher ausgeblendet.“

Reale Kosten

Ausgangspunkt der Studie sind nicht die sonst üblichen Schätzungen, sondern die realen Kosten für 14.220 GBV-Wohnungen aus unterschiedlichen Bauperioden. Diese Auswahl „ermöglicht ein repräsentatives Ergebnis“, erläutert Christian Krainer vom technischen Ausschuss der GBV .

Von 2004/2005 bis 2010/2011 sind die Baukosten um ein Drittel gestiegen. Vor allem die neuen Vorschriften für Wärmedämmung, dreifachverglaste Fenster, Lüftungs- und Klimatechnik sowie Solaranlagen waren dafür verantwortlich. Sie haben laut GBV zu einer Erhöhung der Baukosten zwischen 150 und 200 €/ geführt. Daraus ergibt sich eine Verteuerung der Anfangsmieten von rund einem Euro pro Quadratmeter.

Sanierung zu teuer

Die thermische Sanierung von Gebäuden rentiere sich nicht. „Eine Neutralisierung der Investitionskosten ist – selbst bei einer realen Energiepreis-Steigerung um jährliche 1,5 Prozent – auch über 35 Jahre hin nicht zu erreichen“, heiß es in der Zusammenfassung der Studie.

GBV-Obmann Wurm spricht sich daher aus sozialen Überlegungen gegen eine weitere Verschärfung der Bauvorschriften etwa in Richtung Passivhäuser aus. Dies würde die Leistbarkeit von Wohnraum gefährden. Außer die Wohnbauförderung werde aufgestockt, um die Mehrkosten abzudecken. Doch daran glaubt selbst Wurm nicht.