Wirtschaft

Inflation sank deutlich, doch Mieten und Restaurants teurer

Die Inflationsrate sank 2015 auf 0,9 Prozent und lag damit deutlich unter den Werten von 2014 (1,7 Prozent), 2013 (2,0 Prozent) sowie 2012 (2,4 Prozent). Geringer war die Teuerungsrate laut Statistik Austria zuletzt 2009 mit 0,5 Prozent gewesen.

Ölpreis als treibende Abwärtskraft

Die Inflation war vor allem durch Preisrückgänge bei Mineralölprodukten geprägt. Allein die um 12,5 Prozent billigeren Treibstoffe dämpften die Teuerungsrate rein rechnerisch um 0,49 Prozentpunkte. Der starke Einfluss des Ölpreises zeigt sich recht eindrucksvoll bei einem Vergleich der Dezemberwerte. Der typische tägliche Einkauf, der vor allem Nahrungsmittel enthält, kam im Dezember im Jahresabstand um 1,4 Prozent teurer. Der Miniwarenkorb für den Wochen-Einkauf, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe umfasst, verbilligte sich im Jahresabstand um 0,9 Prozent.

Warenkorb für Pensionisten um 1,1 Prozent teurer

Im Gesamtjahr 2015 legte der für die Eurozone errechnete Harmonisierte Preisindex (HVPI), der einen EU-weit vereinheitlichten Warenkorb abbildet, um 0,8 Prozent zu. Der für Pensionisten typische Warenkorb (PIPH) verteuerte sich im Gesamtjahr 2015 um 1,1 Prozent.

Stärkster Preistreiber war 2015 der Bereich Restaurants und Hotels mit im Schnitt 2,9 Prozent Preisanstieg. Der Bereich Wohnung, Wasser, Energie verteuerte sich im Schnitt um 1,2 Prozent, wobei vor allem die Mieten um 4,4 Prozent anzogen.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich 2015 um 0,8 Prozent, Nahrungsmittel allein lediglich um 0,5 Prozent. Für Freizeit und Kultur musste im Schnitt 1,8 Prozent mehr bezahlt werden, während Bekleidung und Schuhe mit +0,2 Prozent fast preisstabil waren, wie die Statistik Austria am Dienstag mitteilte. Der Bereich Verkehr verbilligte sich um 3,0 Prozent, wofür vor allem die um 12,5 Prozent niedrigeren Spritpreise verantwortlich waren.

Alle Inhalte anzeigen
Österreich hatte im Dezember mit 1,1 Prozent die dritthöchste Inflation in der Europäischen Union. Im Euroraum lag der harmonisierte Verbraucherpreisindex bei 0,2 Prozent. "Der Euroraum kratzt an der Deflation", sorgt sich der Generaldirektor der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer. Um diese Gefahr zu bekämpfen gehe er davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) weiter das Ziel verfolge "viel Geld auszuschütten", um die Inflation anzuheizen.