Industrieländer wollen Steuersünder jagen
Die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G-7) wollen im Kampf gegen Steuerflucht und Steuerhinterziehung enger zusammenarbeiten. Die Länder der Gruppe werden – so der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble nach einem Treffen mit seinen Ressortkollegen am Wochenende in der Nähe von London – darauf drängen, den automatischen Informationsaustausch über alle Arten von Kapitalerträgen zum internationalen Standard zu machen. Auch die Steueroasen müssten, so der Gastgeber des Treffens, der britische Finanzminister George Osborne, ihren Teil zum Kampf gegen Steuerbetrug beitragen.
Übereinstimmung gab es auch darüber, dass die noch bestehenden Steuerschlupflöcher rasch geschlossen werden müssten. Diese würden von international tätigen Unternehmen ausgenützt.
Weiteres wichtiges Thema war – so Osborne – das Schaffen gemeinsamer Regeln für die Abwicklung von Not leidend gewordenen systemrelevanten Großbanken. Dafür muss unter anderem eine Haftungshierarchie formuliert werden. Die Steuerzahler dürften in diesem Fall erst – fordert Schäuble – nach Eigentümern, Gläubigern und Einlegern zur Kasse gebeten werden.