Wirtschaft/Immo

In Wien auf Einkaufstour

Die Nachfrage am Wiener Zinshausmarkt bricht alle Rekorde. Im Vorjahr lag das Transaktionsvolumen bei 829 Millionen Euro. Das sind 14 Prozent mehr als 2011 – und es ist der höchste Wert der letzten fünf Jahre, so das Ergebnis des „Ersten Wiener Zinshausmarktbericht“ der Otto Immobilien Gruppe.

Die meisten Häuser wechselten im fünften, sechsten und siebten Bezirk den Besitzer, auch im dritten und vierten Bezirk gab es viele Transaktionen. Stark zurückgegangen sind die Verkäufe im achten und neunten Bezirk. Das ist allerdings nicht auf eine gesunkene Nachfrage zurück zu führen, sondern auf das geringere Angebot in diesem Gebiet. Die Wiener Zinshäuser werden immer weniger: Durch Abbruch oder Umwandlung in Wohnungseigentum ist die Zahl auf knapp unter 15.000 gesunken. Damit sind noch etwa neun Prozent des gesamten Wiener Gebäudebestandes klassische Zinshäuser aus der Gründerzeit.

Die Verkäufer waren, so wie in den vergangenen Jahren, zu zwei Drittel Privatpersonen. Auf Käuferseite wurde mehr als die Hälfte der Transaktionen von Unternehmen getätigt. Bei Otto Immobilien ortet man eine verstärkte Nachfrage von Versicherungen und Projektentwicklern, ebenso von Privatstiftungen und professionellen privaten Investoren. „Auch die internationale Nachfrage ist größer denn je“, sagt Richard Buxbaum, Prokurist und Leiter der Abteilung für Wohnimmobilien und Zinshäuser. „Speziell aus Russland, Bulgarien, Deutschland und der Schweiz verzeichnen wir erhöhtes Interesse.“

Die Preise sind in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Innerhalb des Gürtels muss man mit mindestens 1200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Außerhalb des Gürtels liegen die Preise zwischen 900 und 1600 Euro pro Quadratmeter. Im Durchschnitt wechselt in Wien ein Zinshaus für 1,6 Millionen Euro den Besitzer. Die Ausnahme bildet wie immer der 1. Bezirk: Hier lagen die Kaufpreise im Frühjahr 2013 zwischen 3350 und 5510 Euro pro Quadratmeter.