Wolfgang Sedlmayer: Worauf sollte man bei der Altbauwohnung achten?
"Wohnungen im Altbau haben ihren besonderen Charme. Wer eine solche Wohnung erwirbt, sollte allerdings einige Dinge beachten. Erstens: schlechte Bausubstanz. Viele Zinshäuser aus der Biedermeierzeit (erste Hälfte des 19. Jahrhunderts) haben eine schlechte Bauqualität, auch bei manchem Gründerzeit-Gebäude in der Vorstadt wurden nicht immer die besten Ziegel verwendet. Wichtig ist daher, dass das Zinshaus, in dem sich die gewünschte Wohnung befindet, als Ganzes saniert wird oder es zumindest einen Organisator gibt, der garantiert, dass diese Arbeiten durchgeführt werden. Sind die Wohnungen erst einzeln verkauft, ist es kompliziert, alle Eigentümer unter einen Hut zu bringen, wenn es um die Sanierung von Kaminen oder die Verlegung von Lüftungsschächten geht.
Zweitens: versteckte Mängel. Um diese aufzuspüren, ist es ratsam, sich die Protokolle der letzten Eigentümer- bzw. Mieterversammlungen sorgfältig anzuschauen. An ihnen erkennt man auch, wie sehr Miteigentümer bzw. die Hausbewohner harmonieren.
Drittens: unterschätzte Kosten. Auch wer vieles selber machen kann: Wer einen Altbau saniert, muss mit Kosten zwischen 800 und 1200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Viertens: unklare Regeln. Entscheidend für ein störungsfreies Miteinander im Haus ist ein guter Wohnungseigentumsvertrag, der regelt, was die Eigentümer dürfen und was nicht. Ist das nicht klar definiert, ist der Streit um Sat-Schüsseln auf Balkonen oder verschiedenfarbige Eingangstüren vorprogrammiert."