Wein- und Espressobar: Eine runde Sache
Von Ankica Nikolić
Jeder Tourist wird bei einer Fiakerfahrt darauf hingewiesen, doch nur wenige Bewohner Wiens wissen, dass es sich bei dem Hochaus in der Herrengasse um das Erste der Stadt handelt. Das Gebäude wurde nach den Plänen der Architekten Siegfried Theiss und Hans Jaksch gestaltet.
Das rund 50 Meter hohe Haus zählt zu den wichtigsten Bauwerken der Moderne. Das Wiener Architekturbüro BEHF wurde mit der Instandhaltung des Komplexes betraut. Seit Kurzem wird der Eingang der baulichen Berühmtheit durch einen gläsernen Zylinder ergänzt, indem sich nun die Espressobar der Weinhändler Unger und Klein befindet. Das Rondell wurde nun von BEHF umgestaltet, in den 1930er-Jahre war hier einst eine Milchbar untergebracht. Die Glaskonstruktion ist eine inhaltliche Themenfortsetzung des markanten gläsernen Hauptstiegenhauses und Aussichtsturms. „Die Schwierigkeit bei dem Projekt lag darin, dass man weder den Hauseingang verdeckt, noch beim Verlassen des Hochhauses Rückseiten-Qualitäten entstehen lässt“, erklärt Architekt Stephan Ferenczy. Der gesamte Innenraum basiert auf dem Konzept einer Schauvitrine. Die Transparenz sorgt dafür, dass die Produkt zusätzlich hervorgehoben werden.
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Die Materialien und Formbestimmungen im Inneren ordnen sich dem Bestand unter. Die Regalstruktur besteht aus poliertem Edelstahl. Sämtliche Profile der Verglasung und das Portal, der geschliffene Terrazzo entsprechen ebenfalls zur Gänze den bestehenden Materialien. Der Tresen wurde mit cognacfarbenem Leder bespannt. Ein modernes Perlbambusgerüst ziert die der Decke.
Unger und Klein im Hochhaus, Herrengasse 6–8, 1010 Wien www.imhochhaus.at