Wirtschaft/Immo

Wasser richtig nützen

Wer in Österreich Wasser aus einer öffentlichen Leitung trinkt, kann sicher sein, dass damit alles in Ordnung ist. Geräte zur Nachbehandlung sind daher nicht notwendig. Bei einem Wert von über 18 Grad Karbonathärte kann man über den Einbau einer Wasserenthärtungsanlage nachdenken. Meist wird dafür ein sogenannter Ionentauscher verwendet. Dieser entzieht dem Wasser Kalzium und Magnesium und gibt Natrium ab.

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Gesünder ist das weichere Wasser nicht, es gibt lediglich weniger Kalkablagerungen in Geräten und im Waschbecken. Wer ein solches Gerät hat, muss regelmäßig Salz nachfüllen. Dabei darf keinesfalls Staub in den Behälter geraten, da es sonst zu einer Verkeimung des Wassers kommen kann. Kaufen sollte man nur ein geprüftes Gerät mit einem Prüfzeichen des ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas und Wasserfach) oder des deutschen Pendants DVGW.

Von Umkehrosmose-Anlagen, die immer wieder im Direktverkauf als Allheilmittel angeboten werden, rät Karin Schmid, Wasser-Expertin der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, ab: "Diese Geräte entfernen alle Inhaltsstoffe – auch die gesunden Mineralien. Wenn man nur solches Wasser trinkt, werden die Mineralstoffreserven im Körper angegriffen. Bei Kindern kann das sogar gesundheitsschädigend sein."

Reparatur der Wasserleitung

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In einer Mietwohnung gilt Folgendes: „Ist die Leitung kaputt oder geht von ihr eine Gesundheitsgefährdung aus – zum Beispiel durch einen zu hohen Bleigehalt im Wasser, wie er bei veralteten Rohren vorkommen kann –, ist der Vermieter für die Behebung des Schadens zuständig“, sagt Sigrid Räth, Rechtsanwältin und Wohnrechtsexpertin der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer. Um die Behebung von Schäden im Inneren der Wohnung, wie eine tropfende Armatur oder eine rinnende WC-Spülung, muss sich der Mieter selbst kümmern.
Ein wenig anders ist die Situation zwischen einem einzelnen Wohnungseigentümer und der Eigentümergemeinschaft. Eine Gesundheitsgefährdung ist hier kein Grund für eine Erhaltungspflicht der Gemeinschaft. „Ein Bleirohr muss jeder Eigentümer auf eigene Kosten austauschen. Wenn aber die Leitung undicht ist, hat das eine Durchfeuchtung der Bausubstanz und damit einen schweren Schaden des Hauses zur Folge. Die Behebung eines solchen ist immer Sache der Gemeinschaft“, erklärt Räth.
Leider erkennt man einen Wasserrohrbruch oder ein Leck in der Leitung meistens erst dann, wenn man bereits den feuchten Fleck an der Wand sieht. Sobald man den Schaden bemerkt, sollte man ihn der Hausverwaltung melden – das gilt natürlich sowohl für Mieter als auch für Eigentümer. Die Verwaltung hat sich sofort um die Behebung des Problems zu kümmern.
„Um zu vermeiden, dass eine defekte Leitung lange unentdeckt bleibt, sollte man den Hauptwasserhahn abdrehen, bevor man für längere Zeit auf Urlaub fährt“, sagt Sigrid Räth. „Achten Sie aber darauf, dass Sie den richtigen erwischen und nicht dem Nachbarn das Wasser abdrehen. In alten Häusern ist die richtige Zuordnung oft gar nicht so einfach.“

Der eigene Hausbrunnen

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Rund acht Prozent der Österreicher beziehen ihr Wasser aus Hausbrunnen oder Quellen. In Einzellagen ist es für die Gemeinden zu teuer, die öffentliche Leitung bis zum Haus hinzuleiten. Es ist auch gar nicht sinnvoll. Wenn nämlich Wasser zu lange in der Leitung steht, kann es verkeimen. „Private Wasserversorgungsanlagen unterliegen keiner gesetzlichen Kontrolle. Aus eigenem Interesse sollte man die Wasserqualität aber ein Mal pro Jahr von einem autorisierten Labor untersuchen lassen“, sagt Karin Schmid, Wasser-Expertin der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (eNu) .Weil bei der Entnahme der Proben viele Fehler passieren können, sollte man das lieber nicht selbst machen. Besser ist es, die Experten des Labors kommen persönlich vorbei. Für die Errichtung und Sanierung von Hausbrunnen sind in Österreich die Brunnenmeister (www.brunnenmeister.at) zuständig.

Wasser sparen

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Dank besserer Technik (vor allem aufgrund von sparsameren Waschmaschinen und Geschirrspülern) ist der Verbrauch in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen und liegt derzeit bei täglich 135 Liter pro Person. Ein bewusster Umgang ist natürlich trotzdem sinnvoll. Wasser sparen kann man etwa, indem man die Spartaste bei der WC-Spülung verwendet, wenn man duscht, anstatt zu baden, und das Wasser beim Zähneputzen und Einseifen abdreht. Einen tropfenden Wasserhahn sollte man rasch reparieren – immerhin 17 Liter pro Tag gehen sonst sinnlos verloren.

Regenwasser fürs WC nützen

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Die Tropfen vom Himmel sind gratis. Doch die Regenwasser-Nutzung im Haus rechnet sich nicht. „Die Errichtung einer Regenwasseranlage für ein Einfamilienhaus kostet 3500 Euro. Dazu kommen laufende Kosten für die Wartung der Pumpen“, erklärt Christian Höller im neu aufgelegten Konsument-Ratgeber „Besseres Wasser“. In einem Drei-Personen-Haushalt werden für die Toilettenspülung pro Jahr 30 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht. Das entspricht einer jährlichen Einsparung an Gebühren von rund 50 Euro. Bis sich die Anlage amortisiert, würden also über 70 Jahre vergehen. Dazu kommt, dass die Nutzung von Regenwasser im Haus gar nicht überall erlaubt ist. „In Niederösterreich gibt es das Wasserleitungsanschlussgesetz, das besagt, dass man den Wasserbedarf im Haus nur aus der öffentlichen Leitung decken darf, wenn man an dieses Netz angeschlossen ist. Bei einem fehlerhaften Anschluss könnte nämlich Regenwasser in die öffentliche Leitung gelangen und dort zu einer Verkeimung führen“, sagt eNu-Wasser-Expertin Karin Schmid. „Andererseits gibt es Gemeinden, in denen es nicht so einfach ist, Wasser in der entsprechenden Menge und Qualität zu erschließen. Einige davon gewähren einen finanziellen Zuschuss, wenn man eine Regenwasser-Sammelstelle baut und das Wasser fürs WC nützt.“

Gießen mit Regenwasser

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Gut nützen kann man das Wasser von oben für die Gartenbewässerung. Die einfachste Variante ist eine Regentonne aus Holz oder Kunststoff. Um Algen- und Bakterienwachstum zu vermeiden, sollte man den Behälter in den Schatten stellen und gut abdecken. Die Alternative sind große Kunststofftanks mit einem groben Filter und einem Überlaufventil, die im Garten vergraben werden. So eine Anlage kostet inklusive Tank, Filter und Pumpe etwa 1000 bis 1500 Euro. Lässt man die Grube von einem Professionisten ausheben, kommt dessen Rechnung noch dazu. Amortisieren wird sich so eine Investition erst nach 10 bis 15 Jahren. Die Bewässerung mit Regenwasser ist daher nach wie vor ein Minderheitenprogramm. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit Garten ist ein Fassungsvermögen von 1000 bis 2000 Liter ideal. Viel Arbeit macht ein solcher Tank nicht. Nur den Filter sollte man ein bis zwei Mal pro Jahr reinigen.