Wirtschaft/Immo

Viel Nachfrage und ein gutes Angebot

Die Vorarlberger haben sich an das Preisniveau mehr oder weniger gewöhnt. Die Immobilienpreise sind hoch, aber stabil", beobachtet Elmar Hagen, Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder in Vorarlberg. Das zeigen auch die Zahlen des aktuellen Immobilienpreisspiegels der Wirtschaftskammer, für den die Durchschnittspreise des Vorjahres erhoben wurden (siehe Grafik). "Emotional begründete Käufe sind weniger geworden. Seit einigen Monaten stehen wieder die klassischen Motive wie der Wunsch nach Eigentum oder einer Wertanlage für die Kinder im Vordergrund", sagt Hagen.

Hohe Grundstückspreise

Das Einfamilienhaus steht ganz oben auf der Wunschliste, ist aber aufgrund der hohen Grundstückspreise und der gestiegenen Baukosten für viele nicht finanzierbar. Wer sich Eigentum leisten kann, kauft stattdessen eine Wohnung. "Die Nachfrage in diesem Bereich ist gestiegen, daher gibt es auch viel Neubau. Es wird verdichtet, so gut es geht, vor allem zwischen Bregenz und Feldkirch. Die beiden Städte wachsen immer mehr zusammen", erklärt Hagen.

Gekauft wird nicht nur für den Eigenbedarf. In den vergangenen Jahren haben viele Kapitalanleger Objekte erworben und vermietet. "Das hat auch verhindert, dass die Wohnungsknappheit überhand nimmt. Es gab immer genug Angebot in Form von Mietwohnungen", erklärt Hagen. Doch auch in diesem Bereich haben die Preise angezogen: In Toplagen in Dornbirn werden bis zu zwölf Euro pro Quadratmeter Miete bezahlt.

Der großen Nachfrage nach gebrauchten Immobilien steht zu wenig gutes Angebot gegenüber. "Man verkauft nicht mehr so locker wie früher. Die Leute wollen in Sachwerten bleiben", sagt Hagen. Wer sich von seiner Immobilie trennt, hat einen guten Grund, etwa eine Scheidung oder Familienzuwachs.

Stabile Preise in ländlichen Regionen

Das Stadt-Land-Gefälle ist in Vorarlberg nicht so stark wie in anderen Bundesländern, dafür ist das Ländle zu klein: "Man ist von überall in 20 Minuten in einer größeren Stadt", bestätigt Hagen. Zwar sind Immobilien in Bregenz und in Dornbirn teurer, doch auch in ländlichen Regionen sind die Preise stabil. "Im Bregenzerwald werden kaum Flächen in Bauland umgewidmet", sagt Hagen. "Daher gibt es auch in kleinen Gemeinden wie Bezau keinen Angebotsüberhang und keinen Preisverfall."

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