Wirtschaft/Immo

René Benko: Immo-Zampano vor nächstem Coup

Der eine nennt ein schickes Ferienhaus am Gardasee sein Eigen, der andere lebt nur noch in Hotels und in seinem Privatjet: Zwei schillernde Persönlichkeiten rittern um die deutsche Metro-Tochter Kaufhof. Das Match lautet René Benko, 34-jähriger Immobilienmanager aus Tirol, gegen Nicolas Berggruen, 50-jähriger Investor mit deutsch-amerikanischer Staatsbürgerschaft.

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Am Dienstag bestätigte ein Sprecher Benkos dem KURIER das Interesse von Benkos Signa-Holding: "Wir führen Verhandlungen, bitten aber um Verständnis, dass wir diese zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren können." Zuvor hatte das Handelsblatt über das Kaufhof-Interesse von George Economou berichtet. Dieser ist 50-Prozent-Eigentümer der Signa Holding und Chef der Reederei Dry-Ships. Der mit 1,7 Milliarden Euro Vermögen reichste Reeder Griechenlands sagte im Sommer im KURIER-Interview: "Unsere Interessen gehen absolut konform und wir werden weiter bei Herrn Benko und Signa investieren."

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Im Tiroler René Benko fand er einen Partner für seine Investitionen in erstklassige Immobilien: Zum rund vier Milliarden Euro schweren Immobilienportfolio der Signa gehören etwa das Haus der deutschen Börse in Frankfurt, das Meinl-Haus am Graben oder die noble Salzburger Getreidegasse 1. In Wien lässt Benko Am Hof aktuell ein Luxushotel der Marke Park Hyatt errichten, die 1,5 Mio. Euro teure Umwandlung von Bognergasse und Seitzergasse in eine noble Fußgängerzone zahlt Signa aus der eigenen Kasse.

Zentrale Lagen

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Ein Metro-Sprecher bestätigte dem KURIER am Mittwoch: "Wir führen sondierende Gespräche mit Signa", gleichzeitig spreche man auch mit Berggruen. Die 134 Häuser wären alle "in zentralen innerstädtischen Lagen", gleichmäßig über Deutschland und Belgien verteilt. Nicht alle Immobilien wären im Besitz der Metro, ob die Investoren sowohl Handels-Unternehmen als auch die Immobilien erwerben würden, sei derzeit noch offen.

Auch Benkos Mitbieter um die Kaufhof-Warenhäuser ist eine schillernde Person: Nicolas Berggruen legte mit seiner Investmentfirma in den 1980ern den Grundstein für ein 2,2 Milliarden Dollar schweres Vermögen. Seine private Wohnung hat er verkauft, 50 Prozent seines Vermögens will er zu Lebzeiten wohltätigen Zwecken widmen. Auch Berggruen investiert mit Vorliebe in historisch wertvolle Immobilien in bester Lage. Der breiten deutschen Öffentlichkeit wurde er 2010 bekannt, als er den Zuschlag für den Kauf der insolventen deutschen Warenhauskette Karstadt erhielt.

(Noch-)Metro-Chef Eckard Cordes wollte Kaufhof ursprünglich mit Karstadt fusionieren und den so entstehenden Warenhausriesen an Investoren weiterreichen. Doch Karstadt ging an Berggruen und Cordes damit leer aus. Daher sollte Kaufhof verkauft werden. Nach Cordes Vorstellungen um zwei bis drei Milliarden Euro. Berichten zufolge sollen Kaufhof-Interessenten als Mindestgebot 2,4 Milliarden Euro genannt haben, um Einblick in die Bücher zu bekommen.

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