Wirtschaft/Immo

Neu gestaltete Pflegestation in Graz

Fast zerbrechlich wirken die drei langen, zierlichen Stützen, die den acht Meter auskragenden Vorbau des weißen Gebäudes tragen. Die Aufstockung auf das bestehende, viergeschoßige Haus nimmt sich in ihrer Formensprache und Farbgestaltung betont zurück, fügt sich aber dennoch in den historischen Bestand ein, als ob sie immer schon da gewesen wäre.

Seit Ende 2009 ist die Pflegestation West der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Betrieb. Auf 490 Quadratmetern schufen die Architekten Ederer + Haghirian wohnliche Räume, die einen fast vergessen lassen, dass man sich in einem Krankenhaus befindet.

Die Rundung des aufgesetzten Baukörpers nimmt einerseits Bezug auf das angrenzende Hörsaalgebäude und die Kinderchirugie, soll aber auch den mächtigen Vorbau Richtung Straße entschärfen. "Es war wichtig, dass der Bau zwar hervortritt, sich aber auch an die anderen Gebäude anpasst", erklärt Agnes Kassl vom Grazer Architekturbüro, das den Wettbewerb für die Erweiterung für sich entscheiden konnte. 15 neue Mutter-Kind-Zimmer, ein eigener Schwestern-Stützpunkt und durchdachte Nebenräume wurden geschaffen.

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Eine wohnliche, hotelartige Atmosphäre sollte entstehen, das hatten sich Schwestern, Pfleger und Ärzte für die neue Pflegestation gewünscht. In hellen, frischen Farben wurden die Räume gestaltet, in denen sich Eltern, Besucher und ihre Neuzugänge zurückziehen können. Die Zimmer wurden bewusst zu einander versetzt angeordnet, um gegenseitige Einblicke zu vermeiden.

Zum Highlight ist ein wohnlicher Raum am Ende des Ganges geworden. Vor der großen Fensterfront sorgen die Bäume des angrenzenden Leechwaldes nicht nur für einen schönen Ausblick ins Grüne, sondern bilden auch einen Sichtschutz für den Innenraum.

Pflegestation West, LKH - Univ. Klinikum Graz, 8020 Graz, Göstinger Straße 22.