Wirtschaft/Immo

KURIER testet Sanitär-Putzmittel

So ein Klumpert, so ein Dreck, heast." Die erfahrene Kundin im Hauskleid steht vor einer Regalflucht beim Billa und klärt ihre Freundin über feilgebotene WC- und Sanitärreiniger auf. Tenor: Nicht jedes Mittel hält, was es verspricht. Als braver Hausmann weiß man das natürlich auch. Klobürste und männliche Ehre sind heute kein Gegensatz mehr.
Ein Problem haben Männer ebenso wie Frauen mit der bunten Produktvielfalt. Was soll man benutzen, wenn selbst grüne Chemiker wie Christian Mokricky, Obmann der umweltberatung, zweifeln? Mokricky sagt: "Viele Produkte, die den WC- und Sanitär-Bereich nicht nur reinigen, sondern hygienisch sauber machen sollen, sind zu aggressiv, manche für die Umwelt oder sogar für den Menschen schädlich." Zu sauer, zu reizend, zu gefährlich oder zu ätzend - drei Viertel aller Reinigungsmittel wären schlicht unnötig. Wir haben dennoch acht Angeboten aus dem Drogeriemarkt eine Chance gegeben und mit den Umweltberatern eingehend getestet.

Echte Halbe-Halbe-Männer geben sich auch am Klo nicht gerne eine Blöße. Allen, die ihren Vater nicht fragen können und eine Frau nicht fragen wollen, sei hier noch folgendes Expertenwissen mit auf den Weg gegeben: Klug ist es, robuste Klobürsten und weiche Schwämmchen zu verwenden; die Bürste bekämpft Urin- und Kalkstein, der Schwamm macht sich gut auf stark aufgerauten Oberflächen, die schneller verschmutzen.

Lebenserfahrung: Der stille Ort ist auch ein Ort der Männer-Begegnung

Das Klo putzen - führt geradewegs zu einer existenziellen Frage: Warum ausgerechnet ich? Und dann zu einer Macho-Streitfrage: Was erniedrigt einen Mann mehr: Im Sitzen urinieren oder mit der Klobürste in die Muschel fahren? Klingt politisch nicht korrekt, ist aber noch immer gelebte Praxis. Aus Umfragen wissen wir, dass sich Österreichs Männer noch immer wenig beim Kloputz, hm, engagieren.

Halbe-halbe am Häusl gibt's nur in der Theorie. Wir haben uns daher Gedanken gemacht: Wie man mehr Männer dazu bringen könnte, nicht nur die Leichtmetall-Felgen ihrer Autos, sondern auch die Klomuschel zu polieren. Ein Weg, der beschreitbar schiene: Den stillen Ort kurzerhand zu einem Ort der Begegnung umzuwandeln. Beispielsweise folgende Variante: Mittwochabend, vor dem Anpfiff der Fußball-Champions-League im Fernsehen, eingrooven am WC mit Blue Star oder Frosch Lavendel in der Gummihandschuh-Faust. Danach könnte einen sogar die hundertste Neuauflage von Barcelona gegen Manchester entspannen.

martin.burger(at)kurier.at,
uwe.mauch(at)kurier.at

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