Immobilienmarkt: Investorenappetit auf Wohnungen bleibt
Die guten Jahre sind noch nicht vorbei, das gilt zumindest für den Immobilienmarkt. „Wir können in Europa auf jeden Fall mit zwei weiteren guten Jahren rechnen, die – so wie es zur Zeit aussieht – leicht hinter den Jahren 2017 und 2018 liegen werden“, prognostiziert Andreas Ridder, Managing Director von CBRE Österreich.
Der Grund dafür liegt einerseits in der Änderung der Währungspolitik durch die Europäische Zentralbank, andererseits in geopolitischen Unsicherheiten – Stichwort Brexit. In manchen Ländern – wie auch in Österreich – mangelt es außerdem an attraktiven Investmentangeboten.
Wohnungen beliebt
Großen Appetit haben Immobilieninvestoren derzeit vor allem auf Wohnungen: Laut aktuellen Zahlen von CBRE flossen europaweit in den ersten drei Quartalen 2018 rund 35,8 Milliarden Euro in diesen Sektor. Das entspricht einem Plus von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der größte Anteil davon (40 Prozent) wurde in Deutschland investiert. Auffallend ist, dass Investoren sich zunehmend auf Städte abseits der großen urbanen Zentren wie Berlin und Hamburg fokussieren. Auch in Großbritannien ist diese Entwicklung spürbar.
Fokus auf kleinere Märkte
Käufer nehmen zudem auch kleinere Märkte wie Spanien und Irland in den Blick. Andreas Ridder: „Investoren diversifizieren ihre Portfolios zunehmend durch Investitionen in Wohnimmobilien, wodurch die Nachfrage in diesen Segmenten auch im kommenden Jahr anhalten wird.“
CBRE geht daher davon aus, dass die Investitionen in den Wohnungsmarkt gegen den allgemeinen Trend sogar noch steigen werden. Ridder: „Für das Jahr 2019 erwarten wir auch weitere neue Marktteilnehmer am Wohninvestmentmarkt.“
Grenzüberschreitende Investitionen
Zu beobachten ist, dass Immobilienunternehmen Transaktionen auch außerhalb ihrer nationalen Grenzen vornehmen. Ein Beispiel ist etwa der deutsche Wohnkonzern Vonovia, der kürzlich das österreichische Wohnungsunternehmen Buwog übernommen hat.
Weniger positiv aus Investorensicht ist, dass viele Länder angesichts der hohen Miet- und Kaufpreise begonnen haben, im Sinne der Bevölkerung in die Wohnungsmärkte gesetzlich einzugreifen.
Mietregulierungen und restriktive Grundstückspolitik werden von den CBRE-Analysten als Herausforderung gesehen und könnten „den Investorenappetit dämpfen“.