Hochblüte nach 15 Jahren: Der große Boom am Büromarkt
Umzugsfirmen schleppen Kisten an, am Gehsteig draußen werden noch die letzten Pflastersteine verlegt. Ein Gebäude nach dem anderen wird dieser Tage am Austria Campus fertiggestellt.
Die Baustelle nahe dem Wiener Praterstern ist derzeit das größte Büroprojekt Wiens. Insgesamt werden heuer 267.000 Quadratmeter neue Büros in der Bundeshauptstadt errichtet. Mehr, als vor der Finanzkrise 2008. „60 Prozent der Flächen sind bereits vermietet“, sagt Alexander Fenzl von Otto Immobilien.
Entwickler wesentlich
Dabei spielt ein Immobilienentwickler eine zentrale Rolle: die Signa-Gruppe. Denn fast 85 Prozent der Büroflächen entstehen in zwei Signa-Projekten. Austria Campus und „The Icon“ am Hauptbahnhof. Beim Austria Campus etwa ist die Hälfte an die Bank Austria vermietet. Doch findet die Signa-Gruppe auch für den Rest Mieter?
Die Verhandlungen mit Interessenten für den Austria Campus laufen derzeit auf Hochtouren. Noch vor dem Sommer werden große Mietvertrags-Abschlüsse erwartet. Schon im Herbst hat die Wirtschaftskammer Wien eines der vorderen Gebäude für ihren neuen Standort erworben. Ähnlich ist die Situation im „The Icon“, wo im Winter der Lebensmittelriese Nestlé für 3800 Quadratmeter unterschrieben hat.
190.000 Quadratmeter vermietet
Dennoch: Laut aktuellen Zahlen von Otto Immobilien werden heuer nur 190.000 Quadratmeter tatsächlich vermietet. Die Leerstandsrate wird also von derzeit 5,2 auf bis zu sechs Prozent ansteigen. Vor allem in jenen Bürogebäuden, die durch die Umzüge in die neu errichteten Office-Gebäude leer werden.
Allerdings dürfte der Leerstand schon nächstes Jahr wieder sinken: 2019 werden nämlich relativ wenig neue Büros, lediglich rund 41.000 Quadratmeter, auf den Markt kommen.