Galerie der Schönheit
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. "Aber man kann sich ja immer verschönern", sagt Aleksandar Mitić. Der Architekt führt gemeinsam mit Mladen Nastašijević das Architekturbüro "A3 Architects" mit Sitz in Belgrad (Serbien) und hat das Schönheitszentrum "e’pur" im 6. Bezirk in Wien gestaltet. Geleitet wird "e’pur" von Zahnarzt Edmond Selli und Kosmetikerin Birgit Rica-Albrecht, deren Programm vorbeugende Anti-Aging-Behandlungen und medizinische Kosmetik umfasst.
Als Vorbilder der Idee, dass neben gängigen Schönheitsbehandlungen wie Pediküre, Maniküre und Haarentfernung auch Mundhygiene, Bodyforming und Botoxbehandlungen angeboten werden, gelten Salons in New York oder Stockholm. Ein Ästhetikzentrum, wie sich "e’pur" nennt, gab es in Österreich noch nicht. Darauf ist auch Mitić bei der Planung eingegangen: "Wir wollten kein klassisches Kosmetikstudio machen, wie es zahlreiche in der Gegend gibt. Nicht traditionell, nicht komplett klinisch und steril, sondern ästhetisch." Ziel war es, ein zeitgemäßes, helles Ambiente zu schaffen. So wird das dominierende Weiß mit dunklem Nussbaumholz kombiniert.
Mit Ausnahme der Sitzmöbel wurde die Einrichtung komplett von "A3 Architectures" gestaltet, eine eigene Designerlinie, die zur Identität von "e’pur" beitragen soll. Das Bemühen um Einzigartigkeit stellte sich am Anfang auch als große Herausforderung heraus. "Manche Passanten, die hier vorbeigehen, bleiben stehen und fragen, ob das eine Kunstgalerie ist. Natürlich ist es eine Galerie, eine der menschlichen Schönheit", sagt Mitić.
Die Offenheit und der Verzicht auf Farben wurden gewählt, um einen neutralen Raum zu schaffen. Durch das weiße Design gerät der Nutzer in den Mittelpunkt, jedes Detail wird sichtbar. Einzig die roten Leuchten fungieren als Farbtupfer. "Jeder Kunde, der hier hereinkommt, hat seine eigene Farbe. Wenn es hier voll ist, ist es richtig farbenprächtig", so der Architekt.
Als Zielgruppe möchte "e’pur" die Mittdreißiger ansprechen. Zwar richtet sich das Angebot großteils an Frauen, Mitić empfiehlt aber auch Männern, sich zu trauen: "Ich habe Maniküre und Massage probiert – am meisten begeistert hat mich jedoch die Gesichtsbehandlung."
Wer zufrieden ist, kann anschließend durch die großen Schaufenster präsentieren, dass das menschliche Kunstwerk sorgfältig restauriert wurde.