Wirtschaft/Immo

Frühjahrsputz und Schutz für Wege und Terrassen

Flecken von Blättern, Blüten und Früchten, die von Bäumen oder Sträuchern fallen. Ruß, der beim Heizen entsteht und mit dem Regen wieder herunterkommt. Fettspritzer von der letzten Grillparty im Herbst. Spuren von Vogelkot. Flecken auf der Terrasse und den Gartenwegen können ganz verschiedene Ursachen haben. Je rauer die Oberfläche, desto anfälliger ist der Stein für Verschmutzungen. Gibt es Schattierungen und Strukturen wie beim Travertin (einem porösen Kalkstein), sieht man Flecken weniger.

Sanfte Reinigung

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"Die Flächen sollte man nicht mit einem Hochdruckreiniger säubern. Der starke Strahl könnte Steine und Fugen beschädigen", sagt Karl-Heinz Lugstein von Bernit. Am besten verwendet man einen schonend rotierenden Bürstenaufsatz. Kleinere Flächen kann man gut mit einem gewöhnlichen Gartenschlauch abspritzen und mit einer Bürste schrubben. Lugstein empfiehlt einen säurefreien Haushaltsreiniger oder einen Grundreiniger: "Abgesehen von Marmor und Schiefer hält Naturstein Säure gut aus, aber man sollte den umliegenden Pflanzen zuliebe besser darauf verzichten."

Regelmäßig imprägnieren

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Alle drei Jahre ist es Zeit für eine farbtonvertiefende, alle fünf Jahre für eine farblose Imprägnierung. Ist das Material sehr hell – etwa bei sandgestrahltem Hartkalkstein – kommt meistens die erste Variante zum Einsatz. "Der Stein verliert durch den Sandstrahl die Farbe und wird Creme-Weiß. Die Imprägnierung bringt sein schönes Beige wieder zurück", erklärt Thomas Schubert, Geschäftsführer von Schubert Stone. "Hat der Stein ohnehin eine kräftige Farbe, nimmt man eher die farblose Version, damit der Ton nicht zu aufdringlich wird."

Das richtige Produkt

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Bei der Auswahl des Produktes sollte man außerdem auf die Diffussionsfähigkeit achten: Das Mittel sollte die Poren verschließen, aber gleichzeitig muss Feuchtigkeit von unten nach oben entweichen können. Für stark saugende Sorten wie Sandstein oder Travertin werden dickflüssige, für dichte Exemplare wie Hartkalkstein und Kristallmarmor dünnflüssige Mittel verwendet. "Es ist wichtig, dass man nur nach einer gründlichen Reinigung imprägniert. Sonst würde man vorhandene Flecken konservieren", sagt Schubert. "Außerdem müssen die Flächen völlig trocken sind. Und man sollte nicht zu viel Imprägnierung auf einmal verwenden, sonst wird der Stein glänzend und speckig – im Zweifelsfall lieber zwei Mal dünn auftragen." Wer sich nicht selbst darum kümmern will, muss beim Profi mit durchschnittlich 25 bis 30 Euro pro Quadratmeter rechnen, bei größeren Flächen kann es günstiger werden.
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Die beste Zeit für das Schutzprogramm ist im Frühling, wenn es draußen 15 bis 20 Grad hat. Ist der Boden trocken und warm, kann das Mittel am besten eindringen. Auch eine gute Imprägnierung verhindert Flecken nicht vollkommen, aber sie macht die Reinigung einfacher. "Man kann sich das vorstellen wie bei einem Rauleder-Schuh", sagt Schubert.

Fugen pflegen

Offene Fugen sollte man regelmäßig von Unkraut befreien. Der feine Split sinkt mit der Zeit ab und muss jedes Jahr nachgefüllt werden. Fugenmörtel muss nach rund zehn Jahren teilweise erneuert werden. Reine Haarrisse spielen aber technisch keine Rolle. "Genau dafür gibt es eine Fuge – damit die reißt und nicht gleich die Platte bricht", erklärt Schubert.

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Naturstein altert, aber er altert in Würde. Er lebt mit dem Gebäude und den Bewohnern mit. Viele schätzen diese natürliche Veränderung und verzichten daher auf Reinigung und Imprägnierung. "Da muss der Stein nicht auf Dauer wie frisch aus dem Ei gepellt aussehen. Und es darf auch ein Eckerl ausgebrochen sein", sagt Schubert. "Außerdem sind viele Flecken im Freien gar nicht von Dauer. Durch UV-Licht und sauren Regen wird alles abgewittert. Das gilt natürlich nicht für den Belag unter einem Vordach.

Alternative Kunststein

"Eine pflegeleichte Alternative ist Feinsteinzeug. Das Material sieht ähnlich aus wie Natur- und Betonstein, wird aber technisch hergestellt. Die Mischung aus 95 Prozent Naturquarz und fünf Prozent Kaolin wird bei 1200 Grad zu einer festen Masse geschmolzen. "Diese Technosteine, wie wir sie nennen, haben keine Poren. Man muss sie daher auch nicht imprägnieren – und man kann mit dem Kärcherstrahl drübergehen", sagt Schubert. "Wenn man nichts zu tun haben will und viele Partys feiert, ist das eine gute Alternative."