Mehr Grün, mehr Freiraum: So soll Wiens erstes Supergrätzl werden
Von Vanessa Haidvogl
Häuserschluchten, Durchzugsverkehr und wenig Grün: So kennt man das Viertel zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse in Wien-Favoriten. Doch geht es nach den Verantwortlichen von Stadt Wien und Bezirk soll sich dieses triste Bild schon bald ändern.
Mit dem Supergrätzl Favoriten wurde ein Pilotprojekt gestartet, das mehr Lebensqualität für die Anrainer bringen soll. Vorbild sind etwa die „Superblocks“ in Barcelona, die sich durch Begrünung, Kühlung, mehr Freiräume und Verkehrsberuhigung auszeichnen.
Sommerprogramm
In den Sommermonaten werden erste Maßnahmen ausprobiert. Bankerl, Liegesessel und viele Pflanzen verwandeln bis Ende September die Fußgängerzone Herzgasse zwischen Erlachgasse und Pernerstorfergasse in ein öffentliches Wohnzimmer für Jung und Alt.
In Sachen Verkehrsberuhigung wurden die sogenannten Diagonalfilter an vier Kreuzungen nachgebessert. Konkret wurden Betonringe, die einst als Müllgefäße auf der Donauinsel gedient haben, als Pflanzentröge recycelt und bepflanzt. Sie sollen nun dafür sorgen, dass keine Autos durch das Supergrätzl durchfahren.
Bereits von Juni bis Oktober 2022 wurde auf dem über neun Hektar großen Gebiet erstmals das Konzept „Supergrätzl“ im Rahmen einer Pilotphase getestet. Das Gebiet ist stark von Hitze belastet und benötigt Maßnahmen zur Kühlung. Außerdem ist das Areal dicht besiedelt und braucht mehr Freiräume für die Anrainer in ihrem direkten Wohnumfeld.
Finale Planung
Auf Basis der Erkenntnisse aus der Pilotphase wird laut Planungsstadträtin Ulli Sima aktuell die permanente Einrichtung des Supergrätzls vorbereitet, die finalen Planungen laufen und werden im Herbst präsentiert. Fix sind intensive Begrünung und unterschiedliche Kühlungselemente im ganzen Grätzl.
Ende des Jahres ist der Start für die Umgestaltung des Viertels geplant, die Fertigstellung soll bis zum Sommer 2025 erfolgen.