Immo-Preise steigen weiter
Von Simone Hoepke
Wer glaubt, dass der Wohnungsmarkt in Wien hoffnungslos überhitzt ist und deswegen mit dem Wohnungskauf noch auf günstigere Zeiten wartet, wird den Ausblick des Immobilienmaklers Re/Max für 2017 nicht gerne hören.
Die Experten rechnen mit weiteren Preissteigerungen von 4,4 Prozent, in Top-Lagen sogar um knapp sieben Prozent. Von einer Blasenbildung könne aber keine Rede sein, argumentiert Re/Max-Direktor Anton Nenning: "Solange es immer mehr Single-Haushalte, Zuzug in die Stadt und niedrige Zinsen gibt, wird der Markt weiter wachsen." Immobilien seien bei Pensionisten, Singles und Investoren beliebt – auch mangels anderer lukrativer Anlagemöglichkeiten. Der Markt werde sich also erst ändern, wenn sich die Zinssituation ändert, so die Einschätzung der Immobilien-Experten.
Unrentables Landhaus
Nicht alle Immobilienbesitzer können sich über Wertsteigerungen freuen. Wer eine Eigentumswohnung oder ein Wochenendhaus in einer Landgemeinde besitzt, steht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Verliererseite. Zumindest, was die Wertentwicklung seiner Immobilie betrifft, meinen die Experten von Re/Max. Freilich gibt es auch hier regional große Unterschiede.
Die besten Aussichten haben Immobilienbesitzer in Vorarlberg, Salzburg und der Steiermark. Am anderen Ende der Skala rangiert das Burgenland, gefolgt von Tirol (siehe Grafik).
Bei Eigentumswohnungen jenseits der 400.000-Euro-Grenze kann von solchen Preissprüngen keine Rede sein. Die Nachfrage nach Nobelherbergen nimmt tendenziell ab, das Angebot nimmt zu, die Preise stagnieren.
Einfamilienhaus
Am liebsten wohnen die Österreicher nach wie vor in einem Einfamilienhaus am Stadtrand oder am Land. Die Nachfrage nach solchen Wohnsitzen wird also weiter steigen – laut Re/Max um knapp sechs Prozent. Das Angebot an Häusern hinkt deutlich hinterher. "Hausbesitzer, die ans Verkaufen denken, sollten diese Marktposition am Schopf packen", meint Nenning. Nachsatz: "Wer weiß, wie lange die Situation so bleibt."