IKEA-Rivale greift nach kika/Leiner
Die Beteiligten haben wenig Freude, dass vertrauliche Pläne über die geplante kika/ Leiner-Übernahme durch den südafrikanischen Mischkonzern Steinhoff durchgesickert sind. Auch am Freitag hieß es offiziell nur: „Kein Kommentar.“ Hinter den Kulissen hat der österreichische Möbelhändler bereits einige Umbauten vorgenommen. So wurden kürzlich zwei der vier kika-Geschäftsführer, Manfred Warmuth und Johannes Jungblut, abberufen. Paul Koch, Spross der kika/Leiner-Eigentümerfamilie, führt den Konzern jetzt allein mit Peter Kickinger. Zudem ist kika kürzlich zum deutschen Atlas-Einkaufsverband gewechselt. Laut Branchenkennern hat die Gruppe vor allem am Heimmarkt zu kämpfen. So ist Konkurrent XXXLutz in den vergangenen sieben Jahren laut eigenen Angaben um 37 Prozent gewachsen, während der Markt nur um 15 Prozent zugelegt hat.
„Attraktive Angebote“
Der europäische Möbelmarkt konsolidiert sich. „kika/Leiner hat eine relevante Größe und daher zuletzt mehrere attraktive Angebote bekommen“, so ein Insider zum KURIER. Steinhoff International mit Sitz in Johannesburg ist nach IKEA der zweitgrößte Möbelkonzern in Europa mit 8 Mrd. Euro Umsatz . Gegründet wurde das Unternehmen 1964 von Bruno Steinhoff, einem Kaufmann aus Westerstede in Niedersachsen. Nach mehreren Übernahmen schloss er ein Joint-Venture mit einem südafrikanischen Möbelhersteller, 1998 ging daraus Steinhoff International hervor. Bruno Steinhoff (75) zog sich 2008 aus dem Vorstand zurück.
Der Möbelmulti ist in Europa auf Expansionskurs und kündigte im Vorjahr einen milliardenschweren Börsengang in Frankfurt an.
Erst 2011 übernahm Steinhoff um 1,2 Milliarden Euro von der französischen Puma-Mutter PPR den Möbelhändler Conforama. Die französische Kette machte zuletzt durch eine rasche Expansion kleinflächiger Boutiquen von sich reden. Das Konzept weg von der Großfläche hin zur kleineren Geschäften soll auch kika-Chef Koch sehr gut gefallen.