Wirtschaft

Hypo: Gerüchte um neues Kapitalloch

Gerüchte um ein neues Kapitalloch bei der staatlichen Problembank Hypo Alpe Adria haben am Freitagabend für Unruhe gesorgt. Die Bank - die 2013 nicht weniger als 1,75 Mrd. Euro Staatskapital eingeschossen bekommen hatte - versicherte, keine akute Kapitallücke zu haben. Laut Standard sollen 500 Millionen fehlen, die Dezember-Tranche würde nicht reichen, neues Geld würde noch im Jänner nötig.

Was von der Hypo dementiert wird. In einem Statement stellte Hypo-Vorstandschef Alexander Picker klar: "Seit den letzten Kapitalmaßnahmen Ende 2013 hat sich ... an den Rahmenbedingungen nichts Wesentliches geändert. Wir können daher weiterhin davon ausgehen, dass die Hypo Alpe Adria die für die Bilanzerstellung 2013 nötigen Kapitalvorschriften erfüllen wird", so Picker.

Weitere Details dazu könnten auf Grund des Bilanzerhellungszeitraums nicht kommentiert werden, so der Banker. "Gerüchte über eine unmittelbar bevorstehende Kapitalmaßnahme weise ich aber absolut zurück", schrieb Picker am Abend.

Keine Stellungnahme

Die Zeitung hatte sich für ihren Bericht auf "Eigentümerkreise" bezogen, ihre Quellen aber nicht genannt. Alleineigentümer der Hypo ist der Bund. Vom Finanzministerium war Freitagabend keine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht erhältlich.

Am Montag früh soll es ein Spitzengespräch im Kanzleramt geben, wo Bundeskanzler und Vizekanzler vom Hypo-Task-Force-Vorsitzenden Klaus Liebscher und Notenbankgouverneur Ewald Nowotny über Abbaubank-Konstrukte für die Hypo informiert werden - vor allem über die damit verbundenen Kosten für die Steuerzahler.

Staatshilfe

Erst kurz vor Weihnachten 2013 hat die Hypo ihre bisher letzte Staatshilfe über 800 Mio. Euro überwiesen bekommen. Davor gab es Ende November eine Tranche von 250 Mio. Euro. Und um im ersten Halbjahr bilanzieren zu können, musste der Staat der Bank bereits 700 Mio. Euro zuschießen.

Die Bank selbst hatte in ihrem Prognosebericht an die EU-Kommission im Beihilfenverfahren angegeben, für das Jahr 2014 noch mindestens 400 Mio. Euro zu brauchen. Insgesamt wird die Abwicklung der Problembank aber noch Milliarden verschlingen.