Wirtschaft

Höhere Dividende: Bawag mit zwei Drittel mehr Gewinn

Die börsenotierte Bawag hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 ihren Gewinn um rund zwei Drittel gesteigert. Netto erwirtschaftete die Bank 480 Mio. Euro, das sind um 68 Prozent mehr als im Jahr davor. Pro Aktie ergibt sich daraus ein Gewinn von 5,39 Euro. Als Dividende will die Bank nun 3,0 Euro je Anteilsschein bei der Hauptversammlung vorschlagen. Bei der jüngsten Zahlenveröffentlichung im Oktober war noch von 2,60 Euro je Titel die Rede.

Im vierten Quartal alleine erzielte die Bank einen Gewinn von 164 Mio. Euro und ein Ergebnis je Aktie von 1,84 Euro. Das teilte die Bawag am Dienstag mit.

Angemessene Risikovorsorge

Das operative Geschäft sei im Vorjahr stark gewesen. Das Ergebnis vor Risikokosten stieg um 14 Prozent auf 743 Mio. Euro. Die Risikokosten selbst halbierte die Bank im Vergleich zu 2020 (minus 58 Prozent oder 130 Mio. Euro), sie lagen zum Jahresende bei 95 Mio. Euro. Die Vorsorgen seien "auf ein normales Niveau" zurückgegangen. In Anbetracht der wirtschaftlichen Unsicherheit wolle man aber weiterhin eine "angemessene Risikovorsorge gewährleisten", schreibt die Bank.

Allerdings sei die Entwicklung bei den Kunden positiv gewesen, die Stundungen seien kontinuierlich rückläufig und lägen derzeit bei 0,1 Prozent der Kundenkredite. Die Quote notleidender Kredite (non-performing loans/NPL) lag bei 1,4 Prozent.

Nicht in Russland oder Ukraine

Ein direktes Exposure zu Russland oder der Ukraine habe die Bank nicht. Man konzentriere sich weiterhin auf die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), rund drei Viertel des Kundenkreditvolumens (73 Prozent) stamme aus der Region. Die restlichen 27 Prozent kämen aus dem übrigen Westeuropa und den USA.

Für das laufende Jahr 2022 rechnet die Bank mit einer erhöhten Volatilität - zum einen, da Zentralbanken beginnen ihre Zinsen zu erhöhen und Bilanzen abzubauen, zum andren aufgrund der "geopolitischen, klimatischen und gesundheitlichen Risiken", heißt es im Ausblick. Das Geschäftsmodell der Bank sei aber widerstandsfähig, dementsprechend rechnet das Institut mit Ergebnissteigerungen. "Unser Ausblick für 2022 basiert auf einem Wachstum der Kernerträge um mehr als 4 Prozent und einem Rückgang der operativen Aufwendungen von rund 2 Prozent." Weiters strebt die Bank ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 675 Mio. Euro an (EBT 2021: 600 Mio. Euro).