Griechenlands größtes Unternehmen flieht
Griechenlands größtes Unternehmen, der Getränkeabfüller Coca Cola Hellenic, wechselt seinen Börsenplatz. Statt in Athen soll die Aktie künftig primär in London notiert sein, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Eine Verlagerung zur größten europäischen Börse spiegle den "internationalen Charakter" der Firma besser wider, die in Griechenland fünf Prozent ihres Geschäfts mache, hieß es zur Begründung. Die Fabriken in Griechenland würden in Betrieb bleiben.
Schlechtes Signal
Analysten werteten den Schritt dennoch in erster Linie als schlechtes Signal für Griechenland, das unter einer rekordhohen Arbeitslosigkeit leidet. Coca Cola Hellenic (CCH) hatte sich über höhere Steuern beschwert, die die Regierung in Athen im Zuge der Sparmaßnahmen zur Bekämpfung der Schuldenkrise erließ.
"Die griechische Börse verliert ein sehr gutes Unternehmen und die London Stock Exchange gewinnt eine sehr wichtige Gruppe", sagte Analyst Manos Hatzidakis. "Das ist eine sehr schlechte Nachricht für die griechische Wirtschaft und die Börse."
Die Anteilscheine der CCH-Aktionäre würden in Papiere der Coca Cola HBC AG mit Sitz in der Schweiz getauscht, teilte der Konzern mit. Nach dem Delisting in Griechenland will das Unternehmen dann über eine Sekundär-Notierung an die Athener Börse zurückkehren.
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Hintergrund
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