Wirtschaft

Grexit, Ukraine-Krise, IS: Anleger unbeeindruckt

Es ist total schwierig", sagt Adam Lessing, Österreich-Chef der Fondsgesellschaft Fidelity. Aber mit "schwierig" meint er gar nicht den Streit der Griechen mit der EU, nicht die Krise Ukraine-Russland und auch nicht das Vorrücken der IS in Nordafrika.

Lessing meint die Entscheidung für eine Anlageklasse: "Überall sind die Entwicklungen positiv, bei Aktien in den USA, Europa und China und auch bei Unternehmensanleihen", sagt er. 2014 habe es an den Kapitalmärkten nach Jahren des Aufschwungs teilweise eine kurze Atempause gegeben.

Nächste Rallye

Aber heuer beginne die zweite Phase der Rallye, ist er überzeugt. Rückenwind käme vor allem von der Konjunktur. In den USA gehe es schon deutlich aufwärts. Dort spüre man die positiven Auswirkungen von Schieferöl und -gas und die Innovationskraft. Aber auch Europa ziehe wieder an. "Natürlich gibt es schwache Länder. Aber wir kaufen nicht Aktien von Ländern, wir kaufen Unternehmen", erklärt Lessing. Und die Unternehmen seien großteils gut aufgestellt. Das belegt auch der am Freitag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für die Eurozone. Das Barometer, das Dienstleister und Industrie umfasst, zeige, dass die Eurozone auf Wachstumskurs eingeschwenkt habe. Vor allem die Rückkehr Frankreichs zu Wachstum ist deutlich erkennbar.

Vor diesem Hintergrund sind Aktien für Lessing ein "Muss" für jeden Anleger. Langfristig seien sie die einzigen Gewinnbringer. Fidelity hat US-Aktien zuletzt etwas reduziert und mehr in Europa veranlagt. Vorzug gibt er Titeln mit hoher Dividende.