Gazprom – OMV: Die geheime Liste steht

Noch macht der neue OMV-Chef Rainer Seele ein Geheimnis daraus. OMV und Gazprom haben eine vertrauliche Short-List von Vermögenswerten aufgestellt, die für den geplanten Tausch von Assets in Frage kommen. Details werden Anfang 2016 bekannt geben, sagte Seele bei der Präsentation der Ergebnisse des dritten Quartals 2015. Derzeit würden die Werthaltigkeiten der Assets studiert.

Die OMV will sich, wie berichtet, zu 25 Prozent am russischen Öl- und Gasfeld Achimov beteiligen. Gazprom erhält dafür im Abtausch Vermögenswerte der OMV.
Am 18. Februar 2016 will Seele die Ergebnisse der Strategie-Überprüfung bekannt geben. Derzeit will er nur so viel verraten, dass die OMV einen Wechsel von regulierten in nicht-regulierte Geschäftsbereiche plant. Daher werden Teile der Tochter Gas Connect verkauft. Ob Gazprom einsteigt, ließ Seele offen. Fraglich ist, ob die OMV im Kraftwerksgeschäft bleibt. Auf neues Geschäft hofft Seele im Iran.

Sparprogramm

Das Kostensenkungsprogramm „fit for fifty“ ziele in erster Linie nicht auf den Abbau von Mitarbeitern ab, beteuerte Seele. Das Programm komme „sehr effizient voran“.
Wegen einer Wertberichtigung des Explorationsvermögens von einer Milliarde Euro – auf Grund des niedrigen Ölpreises – fuhr die OMV wie erwartet einen Periodenverlust von 472 Millionen Euro ein. Im Vorjahr gab es 232 Millionen Euro Gewinn. Das operative Ergebnis jedoch verbesserte sich um fast ein Drittel auf 367 Millionen Euro.
Spekulationen, dass auch Finanzvorstand David Davies früher als geplant abgeht, wollte Seele nicht kommentieren.