Wirtschaft

Fulminante Börsengänge von Pinterest und Zoom

Anleger haben sich beim Börsendebüt von Pinterest an der New Yorker Börse um die Aktien der Online-Fotoplattform gerissen. Der Kurs der am Donnerstag unter dem Tickerkürzel „PINS“ gelisteten Papiere sprang um 25 Prozent auf 23,75 Dollar, der Ausgabepreis lag bei 19 Dollar. Den Börsenwert ließ der Kursanstieg zeitweise auf mehr als 12 Mrd. Dollar (10,6 Mrd. Euro) steigen. Das Social-Media-Unternehmen aus San Francisco sammelte beim Börsengang mit der Ausgabe von 75 Millionen Aktien 1,43 Mrd. Dollar (1,27 Mrd. Euro) bei Investoren ein.

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Wachstumskurs

Pinterest lockt Investoren mit hohem Wachstum: 2018 stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 60 Prozent auf mehr als 750 Mio. Dollar. Das Unternehmen schrieb rote Zahlen, konnte den Verlust jedoch von 130 Mio. auf 63 Mio. Dollar verringern. Ende des Jahres brachte es Pinterest auf 265 Millionen aktive Nutzer.

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Zoom hebt ab

Auf noch größeres Anlegerinteresse traf der Videodienst Zoom, der erstmals unter dem Kürzel „ZM“ seine Aktien an der Technologie-Börse Nasdaq in den Handel schickte. Hier lag der Einstandskurs mit 65 Dollar rund 80 Prozent über dem Ausgabepreis. Damit schoss der Börsenwert des auf Videokonferenzen spezialisierten Start-ups zwischenzeitlich auf rund 16,7 Mrd. Dollar in die Höhe. Zoom hatte zuvor mit dem Verkauf von 20,9 Millionen Aktien 751 Mio. Dollar (668 Mio. Euro) erlöst.

Weitere Kandidaten

Pinterest und Zoom stemmten zwei der größten Börsengänge in diesem Jahr, das mit der Jeans-Ikone Levi's und dem Fahrtenvermittler Lyft bereits große Debüts verzeichnet hatte. Doch das große Spektakel steht mit der Premiere von Uber noch aus: Lyfts großer Rivale peilt mit einer Gesamtbewertung von rund 100 Mrd. Dollar den am höchsten taxierten Börsengang seit dem des chinesischen Internetriesen Alibaba im Jahr 2014 an. Auch die Büro-App Slack und der Tourismus-Anbieter Airbnb wollen 2019 an die Börse.

Austro-Start-up

Ebenfalls gestern in New York startete auch das Biotech-Start-up Hookipa mit Sitz in Wien und New York den Handel an der Nasdaq. Das Unternehmen erlöste beim Börsengang 84 Mio. Dollar (74,3 Mio. Euro). Die Nachfrage ist noch ausbaufähig, der Kurs rutschte ins Minus. Die 2011 gegründete Biotechfirma entwickelt Immuntherapien gegen Krebs und Infektionskrankheiten. Der Wiener Firmensitz ist im St. Marx Vienna BioCenter. Die Wiener Tochter gehört zu 100 Prozent der US-amerikanischen Hookipa Pharma Inc.