Wirtschaft

Fujitsu sieht tiefrot und kappt 5000 Stellen

Die Flaute im IT- und Elektronikgeschäft setzt den beiden japanischen Konzernen Fujitsu und Sony massiv zu. Fujitsu kappt nach einem Jahresverlust von 1,3 Mrd. Euro weltweit 5000 Stellen. Davon betroffen ist vor allem die aus Fujitsu Siemens hervorgegangene Europa-Tochter Fujitsu Technology Solutions (FTS). Im deutschen PC-Werk in Augsburg, der einzig verbliebenen Computerfabrik in Europa, zittern 1700 Beschäftigte um ihre Jobs.

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Ob und wie viele Jobs bei Fujitsu Österreich dem Sparstift zum Opfer fallen, konnte Österreich-Vertriebschef Gerhard Raffling mit Verweis auf die Firmenpolitik nicht sagen. Auch über den genauen Mitarbeiterstand gab er keine Auskunft, laut Firmenbuch waren es zuletzt knapp 200. „In Österreich haben wir sehr früh mit der jetzt eingeschlagenen Strategie begonnen und das Service- und Solutionsgeschäft stark forciert“, erläutert Raffling.

Dubai statt Wien

Die Österreich-Niederlassung von FTS wurde in den vergangenen Jahren sukzessive geschrumpft. Das jahrelang in Wien angesiedelte Hauptquartier für 19 Länder Zentral- und Osteuropas (CEE) wurde bereits im Vorjahr aus Kostengründen nach Dubai verlagert. Die Österreich-Niederlassung ist derzeit Teil der DACH-Region, die von München aus gesteuert wird. Die Bilanz 2010/2011 weist einen Umsatz von 141 Mio. Euro und einen negativen Cashflow von 12,7 Mio. Euro aus. Den Fujitsu-Aktionären gefällt der Sparkurs, die Aktie steigt an der Börse Tokio seit Wochen.

Fujitsu-Konkurrent Sony blieb im abgelaufenen Quartal ebenfalls in den roten Zahlen. Der Konzern konnte den Verlust aber von 159 Mrd. Yen im Vorjahr auf 10,7 Mrd. Yen (84,6 Mio. Euro) reduzieren. Grund für den Aufwärtstrend war auch der James-Bond-Film Skyfall, der das Filmgeschäft ankurbelte. Im Spielegeschäft hingegen brach das Ergebnis wegen schwacher PlayStation-Verkäufe ein (mehr dazu hier).