"Freitätigkeit": Zwei Drittel wollen in Pension weiterarbeiten
Kaum zu glauben, aber wahr: Die Lebenserwartung steigt statistisch jeden Tag um sechs Stunden. Somit werde die „Freitätigkeit“ länger, wie das Leopold Stieger von der Plattform seniors4success nennt: Gemeint ist die Phase nach dem Berufsleben, wo Menschen aktiv und fit sind, um noch aktiv zu bleiben. Dieser Wunsch sei unter der österreichischen Bevölkerung „fast sensationell“ weit verbreitet, nur sei das in der Politik und bei den Unternehmen kaum angekommen, so Stieger.
Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage, welche Marktforscher Telemark im Auftrag für seniors4success unter 500 Personen über 45 Jahren durchgeführt hat. Zwei Drittel (66 Prozent) der noch Berufstätigen geben an, nach der Pensionierung weiterarbeiten zu wollen. 2017 sagten das nur 56 Prozent.
Unter den Österreichern, die in Pension sind, geht die Hälfte (50 Prozent) einem Ehrenamt nach. 26 Prozent haben eine bezahlte Tätigkeit, 20 Prozent pflegen Angehörige und 6 Prozent studieren (Mehrfachnennungen möglich). 22 Prozent der Pensionisten arbeiten nicht.
Umso bedenklicher, dass sich 15 Prozent der Menschen von ihrem Unternehmen „etwas“ oder „stark“ in die Frühpension gedrängt fühlten: 2017 sagten das knapp 8 Prozent. „Der Fachkräftemangel ist selbst gemacht“, kritisiert Stieger.
Seniors4success plädiert für flexiblere und höhere Zuverdienstgrenzen und ein Bonus-Malus-System für Firmen, je nachdem, ob sie ältere Menschen beschäftigen.