Wirtschaft

Freispruch für Bienen-Killer

Der angebliche Bienen-Killer war gar keiner. Das Insektizid Goldor Bait darf heuer nach ausführlichen Tests durch die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) auf begrenzter Fläche gegen den Erdäpfelschädling Drahtwurm eingesetzt werden. Greenpeace und Global 2000 beharren trotz der Ergebnisse der AGES auf ihrem Standpunkt, die Wiederzulassung sei ein "schwerer Fehler".

Auch beim ersten Dialog der Industriegruppe Pflanzenschutz am Dienstag gab es keinen Konsens zwischen Umweltorganisationen und Wissenschaftlern. Greenpeace-Landwirtschaftsprecherin Huem Otero ist überzeugt, dass durch Fruchtfolge auf den Feldern und Sortenwahl beim Saatgut auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden kann.

Für die Leiterin der Abteilung Pflanzenschutz der Universität für Bodenkultur, Siegrid Steinkellner, ist das keine Option. "Ohne Pflanzenschutzmittel geht es nicht. Das gilt sowohl für die biologische als auch für die konventionelle Landwirtschaft. " Auch im Biolandbau werden chemische Substanzen zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Andernfalls wären die Ernteausfälle viel zu hoch. Zumal die Ernteerträge bei der Biolandwirtschaft ohnehin um rund 20 Prozent niedriger sind als im konventionellen Anbau.

Für Bauernbunddirektor Johannes Abentung ist die vollständige Umstellung auf Biolandwirtschaft eine "Illusion". Man könne die Konsumenten nicht dazu zwingen für die höheren Kosten aufzukommen.

Wegen des Verbots von Beizen (Behandlung des Saatgutes mit Pflanzenschutzmitteln) wurden auf vielen Äckern deutlich mehr konventionelle Spritzmittel zu Schädlingsbekämpfung versprüht. Das hat auch die Produktionskosten für die Bauern deutlich erhöht.