Flughafen Berlin: Planungspleite ist perfekt
Die Pannenserie um den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg reißt nicht ab. Nach anhaltenden Verzögerungen bei der Eröffnung, gehen aus einem aktuellen Gutachten noch weitere gravierende Planungsmängel hervor.
Wie die Welt berichtet, wird der Flughafen BER bei seiner Eröffnung nicht in der Lage sein, das erwartete Passagieraufkommen zuverlässig abzuwickeln. Derzeit sind rund 120 Check-In-Schalter vorgesehen. Im Vergleich zu anderen Flughäfen wären aber 224 Schalter notwendig.
Das gleiche Problem gibt es in der Gepäckhalle. Dort stehen nur acht Gepäckbänder für die Koffer der Fluggäste bereit, erforderlich wären aber 20 Ausgabebänder.
Unpünktlichkeit vorprogrammiert
Die Planungsmängel sind laut dem Gutachten, das der Flughafenexperte Dieter Faulenbach da Costa im Auftrag der Brandenburger CDU-Fraktion erstellt hat, so eklatant, dass "die Servicestandards unter denen von Tegel liegen werden". Eine ordnungsgemäße Passagierabfertigung sei "nicht möglich". Ein grundlegendes Problem laut Gutachten: "Erhebliche Engpässe in der Gepäckabfertigung und der Gepäckverladung". Das würde zu erheblichen Verspätungen am Großflughafen beitragen und den BER zu einem der "unpünktlichsten Flughäfen Deutschlands" machen.
Das Gutachten soll demnach zu dem Schluss kommen, dass der BER als einziger Großflughafen für Berlin und Brandenburg nicht den Anforderungen gewachsen ist. Möglicherweise müsse der alte Flughafen Schönefeld weiterhin genutzt werden.
Über eine Milliarde Euro Kosten
Gravierende Mängel beim Brandschutz hatten bereits im Mai zur Absage der für Juni geplanten Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens geführt. Nun soll es im Oktober 2013 losgehen. Die Kosten sind inzwischen auf mehr als eine Milliarde Euro gestiegen.