Firmengründer warten auf aws-Fördergelder
Von Anita Staudacher
Start-ups sorgen für Innovation, beleben die Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze. Aus diesen Gründen beschloss die staatliche Förderbank aws (Austria Wirtschaftsservice) im Vorjahr, innovativen Firmengründern noch stärker unter die Arme zu greifen. Gleich eine ganze Reihe neuer Förderinstrumente wurden aufgelegt. Doch just bei der Anschub-Finanzierung (Seed-Financing) für innovative Gründungen im Hochtechnologiebereich ist der Förderfluss jetzt plötzlich versiegt. Die Anträge der Firmen wurden zwar vom aws bearbeitet und genehmigt, allein das Geld floss bisher nicht. "Start-ups warten seit April auf ihre genehmigten Förderungen, für einige ist das schon existenzbedrohend", erzählt ein Betroffener dem KURIER. Immerhin handelt es sich um Förderbeträge zwischen 50.000 und 800.000 Euro.
aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister bestätigt den Auszahlungsstopp bei der Seed-Finanzierung. Mit einem Ausmaß von einigen Millionen Euro handle es sich aber nur um einen kleinen Teil der Start-up-Förderungen. Der Grund für den Stopp sei eine noch fehlende Freigabe der Förderungen im Finanzministerium. "Ich sehe aber keine inhaltlichen Gründe, warum das Geld nicht freigegeben wird, es handelt sich eher um eine Prozess-Schwäche", vermutet Sagmeister und verweist auf den jüngsten Ministerwechsel im Finanzressort. Da sei eben vieles liegen geblieben. Er rechne jedenfalls auf eine baldige Freigabe.
Streit
Ein Hintergrund der Finanzministeriums-Blockade soll laut KURIER-Informationen auch ein Zuständigkeitsstreit zwischen Wirtschafts- und Infrastrukturministerium bei der Technologieförderung sein. Das aws ist dem ÖVP-dominiertem Wirtschaftsministerium unterstellt, während die Technologieförderung eigentlich in das SP-Infrastrukturministerium fällt.